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24. Oktober 2022

Iran: Lehrer werfen dem Regime brutale Tötung von Kindern vor und streiken aus Protest

Iranische Lehrergewerkschaften: "Die Unterdrückungstruppen des Regimes gehen gewalttätig gegen Schulen und Bildungszentren vor. Während dieser systematischen Unterdrückung haben sie einer Reihe von Schülern und Kindern gnadenlos das Leben genommen".

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Iran: Schülerinnen protestieren gegen die Diktatur

Im Iran schließen sich immer mehr Schülerinnen und Schüler den Demonstrationen gegen die Diktatur an und protestieren gegen die Unterdrückung an den Schulen. Die iranischen Lehrergewerkschaften haben in einer Erklärung die brutale Gewalt scharf verurteilt, mit der Regime-Truppen gegen protestierende Minderjährige vorgehen. Diese Gewalt habe bereits zu mehreren Todesfällen geführt. Als Beispiel nannten die Lehrer den Tod der 15-jährigen Schülerin Asra Panahi in der nordiranischen Stadt Ardabil.

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Asra Panahi (Bild) starb am 13. Oktober an den Folgen brutalster Schläge. Sie und andere Schülerinnen des Schahed-Gymnasiums in Ardabil waren verprügelt worden, weil sie nicht an einer ideologischen Regime-Veranstaltung teilnehmen wollten. Die Mädchen wurden gegen ihren Willen mit Bussen zu der Veranstaltung gebracht. Dort weigerten sie sich, eine Hymne zu Ehren des obersten Regime-Führers zu singen. Stattdessen riefen sie „Weg mit dem Diktator“.

Nachdem der Bus die Schülerinnen zum Gymnasium zurückgebracht hatte, prügelten Regime-Milizen in Zivil auf die Schülerinnen ein und verhafteten 19 der Mädchen. Mindestens zehn von ihnen wurden ins Fatemi-Krankenhaus gebracht – unter ihnen Asra Panahi, die später an inneren Blutungen starb. Eine weitere Schülerin liegt dort nach wie vor im Koma.

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Das Grab der 15-jährigen Asra Panahi

Die iranischen Lehrergewerkschaften beschuldigen die Unterdrückungstruppen des Regimes, darunter auch Milizen in Zivil, "gewalttätig gegen Schulen und Bildungszentren" vorzugehen. "Während dieser systematischen Unterdrückung haben sie einer Reihe von Schülern und Kindern gnadenlos das Leben genommen", so die Gewerkschafter. Vor diesem Hintergrund haben die Lehrergewerkschaften zu einem zweitägigen Streik aufgerufen. Sie kündigten an, dass die Lehrkräfte aus Protest gegen die Repression zwei Tage lang die Arbeit niederlegen werden. Die iranischen Lehrerinnen und Lehrer seien nicht bereit, "diese Gräueltaten und Tyrannei“ zu dulden.

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Unterdessen wurde bekannt, dass auch in der nordostiranischen Stadt Mashhad ein Schüler der Regime-Gewalt zum Opfer gefallen ist. Der 17-jährige Abolfazl Adinezadeh (Bild) wurde während einer Demonstration aus nächster Nähe mit einer Schrotflinte erschossen.

Abolfazl Adinezadeh nahm am 8. Oktober an einer friedlichen Protest-Demonstration gegen das Regime teil, die von Gardisten gewaltsam aufgelöst wurde. Laut dem Totenschein starb der Schüler an schweren Leber- und Nierenverletzungen, die ihm durch den Beschuss mit Vogelschrot zugefügt worden waren. Damit ist spezielle Munition gemeint, die viele kleine Metallkugeln im Körper eines Opfers verteilt. Laut dem Obduktionsbericht wurde Abolfazl Adinezadeh aus weniger als einem Meter Entfernung von den Kugeln getroffen. 24 Projektile fand sein Arzt im Körper des Schülers.

Auch die UNO hat die Tötung und Misshandlung von Kindern durch Regime-Truppen im Iran verurteilt. Nach Angaben der UNO wurden Dutzende Kinder von Regime-Truppen getötet und Hunderte weitere verletzt, verhaftet und misshandelt. Kinder wurden in Schulen festgenommen, zusammen mit Erwachsenen inhaftiert und in „Umerziehungsanstalten“ eingewiesen.

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