Menschenrechtsverein


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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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06. Dezember 2019

Internationale Proteste gegen die grausame Unterdrückung im Iran

Amnesty International: "Die alarmierende Anzahl der Todesopfer ist ein weiterer Beweis für einen entsetzlichen Amoklauf der iranischen Sicherheitskräfte und zeugt von einer schamlosen Missachtung menschlichen Lebens".

Das Teheraner Regime übt seit Mitte November im ganzen Iran brutalste Repression aus, um weitere Bürgerproteste zu verhindern. Videos und Augenzeugenberichte belegen, dass Regime-Truppen in vielen iranischen Städten Ansammlungen friedlicher Demonstranten mit scharfer Munition unter Beschuss genommen haben.

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Bilder von Demonstranten, die seit dem 15. November im Iran von Regime-Truppen getötet wurden.

Menschenrechtsgruppen berichten von mehr als 1000 getöteten Demonstranten, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Die Anzahl der Verletzten wird auf mehrere Tausend geschätzt. Im ganzen Iran dauern Massenverhaftungen an. Die Repression erfolgt auf ausdrückliche Anordnung der gesamten Regime-Führung.

In der internationalen Gemeinschaft werden zunehmend Proteste gegen die grausame Unterdrückung im Iran laut. Die UNO wird zum Handeln aufgefordert, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Hier Beispiele:

Amnesty International: „Entsetzlicher Amoklauf der iranischen Sicherheitskräfte“

Amnesty International hat inzwischen über 200 der seit Mitte November getöteten Demonstranten identifiziert und dokumentiert.

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„Die alarmierende Anzahl der Todesopfer ist ein weiterer Beweis für einen entsetzlichen Amoklauf der iranischen Sicherheitskräfte“, erklärte der Amnesty-Experte Philip Luther am 2. Dezember. Das iranische Regime zeige mit dieser Opferzahl seine „schamlose Missachtung menschlichen Lebens“.

Der Amnesty-Experte forderte, die Verantwortlichen für dieses „blutige Vorgehen“ gegen Demonstranten zur Rechenschaft zu ziehen. Er rief die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf, da das iranische Regime schon früher keine Bereitschaft zu unabhängigen und unparteiischen Untersuchungen von Gewalt gegen Demonstranten gezeigt habe.

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Amnesty-Video über den getöteten Demonstranten Pouya Bakhtiar

Amnesty International: Die Welt muss die tödliche Gewalt gegen Demonstranten im Iran aufs Schärfste verurteilen

Human Rights Watch wirft dem Teheraner Regime Verschleierung vor

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat dem Teheraner Regime Ende November vorgeworfen, das Ausmaß der Gewalt zur Unterdrückung der Proteste „gezielt zu verschleiern“.

„Die Familien über das Schicksal ihrer Angehörigen im Dunkeln zu lassen, und eine Atmosphäre von Furcht und Vergeltung zu schaffen, gehört zu den Strategien des Regimes, um oppositionelle Meinungen zu ersticken“, sagte Michael Page, Nahost-Experte bei HRW.

Die Regierung in Teheran müsse „umgehend die Zahl der Toten, der Festnahmen und der Inhaftierungen bekannt geben und eine unabhängige Untersuchung zu mutmaßlichen Übergriffen zulassen“, forderte die Menschenrechtsorganisation. Michael Page verwies darauf, dass Menschenrechtsgruppen von mindestens 140 Toten und 7000 Festnahmen ausgingen.

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Nobelpreisträger-400

Nobelpreisträger rufen die UNO auf, die Unterdrückung im Iran zu stoppen

Ende November haben mehrere Nobelpreisträger in einem Schreiben an UNO-Generalsekretär Antonio Guterres ihre tiefe Besorgnis über die tödliche Niederschlagung der Bürgerproteste im Iran zum Ausdruck gebracht. Sie verurteilten, dass Sicherheitskräfte tödliche Gewalt gegen unschuldige Menschen angewendet haben, die die Achtung ihrer Rechte einfordern wollten.

In dem Schreiben heißt es u.a.:

„Zusätzlich zu unserer besonderen Verpflichtung zum Fortschritt der Wissenschaft und zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen sind wir überzeugt davon, dass die Verteidigung der Menschenrechte in aller Welt ebenfalls zu unseren Pflichten gehört. Daher bitten wir die Vereinten Nationen dringend, sofort einzuschreiten und weitere Verbrechen des iranischen Regimes gegen sein eigenes Volk zu verhindern.

Wir schlagen vor, dass die UN-Mitgliedsstaaten sich umgehend mit dieser Krise befassen und notwendige Schritte einleiten, damit die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Wir bitten die UNO, eine multinationale Untersuchungskommission zu bilden, die in den Iran reisen und die Lage dort detailliert überprüfen sollte. Dazu gehört vor allem die Erlangung genauer Informationen über Todesopfer, Verletzte und Inhaftierte.

Wir alle sollten der tapferen Bevölkerung im Iran unsere volle Unterstützung und Solidarität zukommen lassen. Das ist das Mindeste, was sie verdient.“

Zu den Unterzeichnern gehören:

Professor Richard Roberts, Nobelpreis, Medizin 1993, USA
Professor Elias Corey, Nobelpreis, Chemie 1990, USA
Professor Gerhard Ertl, Nobelpreis, Chemie 2007, Deutschland
Professor John Lewis Hall, Nobelpreis, Physik 2005, USA
Professor Oliver Hart, Nobelpreis, Wirtschaft 2016, USA 
Professor Tim Hunt, Nobelpreis, Medizin 2001, Großbritannien
Professor Jerome Friedman, Nobelpreis, Physik 1986, USA
Professor Roger Guillemin, Nobelpreis, Medizin 1977, USA
Professor Roger D. Kornberg, Nobelpreis, Chemie 2006, USA
Professor John Polanyi, Nobelpreis, Chemie 1986, Canada
Professor John Mather, Nobelpreis, Physik 2006, USA
Professor Dudley Herschbach, Nobelpreis, Chemie 1986, USA
Professor Hamilton Smith, Nobelpreis, Medizin 1978, USA
Professor Sheldon Glashow, Nobelpreis, Physik, 1979, USA

mehr Informationen zur Unterdrückung der Bürgerproteste im Iran



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