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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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09. März 2020

Amnesty-Bericht belegt Tötung von Kindern bei der Niederschlagung von Bürgerprotesten im Iran

In einem neuen Bericht belegt Amnesty International, dass bei den landesweiten Bürgerprotesten im Iran im November 2019 mindestens 23 Kinder von Regimetruppen getötet wurden. In zehn Fällen liegen Beweise dafür vor, dass die Kinder durch Schüsse in den Kopf oder den Oberkörper starben - was darauf hindeutet, dass die Regimetruppen in Tötungsabsicht schossen.

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Porträtfotos von Kindern und Jugendlichen, die während der Proteste im Iran im November 2019 getötet wurden

In einer Pressemitteilung von Amnesty International vom 04.03.2020 heißt es dazu u.a.:

Ermittlungen von Amnesty International zufolge wurden mindestens 22 der Kinder von iranischen Sicherheitskräften erschossen, als diese mit scharfer Munition auf unbewaffnete Demonstrierende und Umstehende schossen.

Unter den getöteten Kindern befinden sich 22 Jungen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren und ein Mädchen, das Berichten zufolge zwischen 8 und 12 Jahren alt war, wie ein neues Amnesty-Briefing zeigt. Einzelheiten zu den Todesfällen finden sich im Briefing "'They shot our children' - Killings of minors in Iran’s November 2019 protests".

Im Iran wurden bei Protesten, die ursprünglich durch den Anstieg der Benzinpreise ausgelöst worden waren, zwischen dem 15. und 18. November 2019 innerhalb von nur vier Tagen über 300 Menschen durch Sicherheitskräfte getötet und Tausende verletzt.

"In den letzten Monaten ist das Ausmaß an tödlicher Gewalt, mit der iranische Sicherheitskräfte versucht haben friedliche Proteste zu zerschlagen, immer deutlicher geworden. Die Zahl der Kinder, die dieser Brutalität zum Opfer fiel, ist erschreckend", sagt Amnesty-Expertin Vanessa Ullrich, Expertin für die Region Naher Osten und Nordafrika bei Amnesty International in Deutschland. "Die Verantwortlichen für diese Tötungen müssen zur Rechenschaft gezogen werden."

Amnesty hat Beweise aus Videos und Fotos sowie Sterbeurkunden, Berichte von Augenzeug_innen und Verwandten der Opfer, Freund_innen und Bekannten vor Ort und Informationen von Menschenrechtsaktivist_innen und Journalist_innen gesammelt. In zehn Fällen liegen Amnesty International Beweise dafür vor, dass die Kinder durch Schüsse in den Kopf oder den Oberkörper starben - was darauf hindeutet, dass die Sicherheitskräfte in Tötungsabsicht schossen.

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