Menschenrechtsverein


Sprungmarken

Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
0323-Aktuelles-500
06. Juli 2020

UN-Menschenrechtsexperten verurteilen heimliche Hinrichtung eines politischen Gefangenen im Iran

Der Gefangene Hedayat Abdollahpour wurde heimlich in eine Militärbasis verschleppt und dort von einem Erschießungskommando hingerichtet. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen sind weitere politische Häftlinge in akuter Hinrichtungsgefahr.

In einer Erklärung vom 3. Juli haben mehrere Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen ihr Entsetzen über die kürzlich bekannt gewordene heimliche Hinrichtung eines politischen Gefangenen in der iranischen Provinz West-Azerbaijan geäußert.

un-experten-300

Bei den UN-Expertinnen und -Experten, die alle renommierte Wissenschaftler im Bereich der Menschenrechte und des Völkerrechts sind, handelt es sich u.a. um (im Bild v.l.n.r.):

  • Javaid Rehman (Pakistan), Sonderberichterstatter für die Menschenrechtslage im Iran
  • Agnes Callamard (Frankreich), Sonderberichterstatterin zu außergerichtlichen, standrechtlichen oder willkürlichen Hinrichtungen
  • Nils Melzer (Schweiz), Sonderberichterstatter über Folter

Hedayat-150

Der Gefangene Hedayat Abdollahpour (Bild), der der kurdischen Minderheit im Iran angehörte, war am 9. Mai aus seiner Zelle im Gefängnis der Provinzhauptstadt Urmia in eine Militärbasis in der Stadt Oshnavieh verschleppt worden. Dort wurde er am 11. Mai von einem Erschießungskommando hingerichtet. Seine Familie und seine Anwälte wurden wochenlang im Unklaren über seinen Verbleib gelassen. Die Erschießung wurde Ende Juni schließlich offiziell bestätigt, doch der Leichnam wurde seiner Familie nicht übergeben, und sie erhielt auch keine Informationen, wo Hedayat Abdollahpour begraben wurde.

Die UN-Menschenrechtsexperten verurteilten die heimliche Hinrichtung auf das Schärfste und bezeichneten sie als willkürlich und ungesetzlich. Außerdem sei Hedayat Abdollahpour durch seine Verschleppung an einen unbekannten Ort Opfer des „erzwungenen Verschwindenlassens“ geworden, was einen weiteren Völkerrechtsbruch darstelle und der Familie zusätzliches Leid zugefügt habe.

Berichten von Amnesty International zufolge war Hedayat Abdollahpour im Jahre 2016 verhaftet und 78 Tage lang in einem Gefängnis der Regime-Garde in Einzelhaft festgehalten worden. Seine Familie berichtete von schweren Folterungen, mit denen der Gefangene gezwungen wurde, sich durch falsche „Geständnisse“ selbst zu belasten.

Vor Gericht widerrief Hedayat Abdollahpour die erzwungenen Geständnisse und stritt jegliche Verbindungen zu politischen Widerstandsgruppen ab. Nach konstruierten Anklagen, für die nie Beweise vorgelegt wurden, und einem grob unfairen Gerichtsprozess wurde er im Jahre 2017 zum Tode verurteilt.

Die UN-Experten wiesen darauf hin, dass die heimliche Hinrichtung von Hedayat Abdollahpour Teil eines systematischen Vorgehens des Teheraner Regimes gegen politische Gefangene sei, besonders wenn sie ethnischen Minderheiten angehören. Sie forderten das Regime auf, die gewaltsame Repression gegen kritische Stimmen zu beenden. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen sind weitere politische Häftlinge in akuter Hinrichtungsgefahr.

mehr Informationen



20. April 2024

Wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen: EU verlängert Sanktionen gegen das Teheraner Regime

Nach dem Angriff auf Israel bereitet die Europäische Union weitere Sanktionen gegen Einrichtungen und Funktionäre des Teheraner Regimes vor. Die Sanktionen, die in den letzten Jahren wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen gegen das Regime verhängt worden waren, wurden bereits bis zum 13. April 2025 verlängert.

16. April 2024

Angriff des Teheraner Regimes auf Israel weltweit scharf verurteilt

NEIN zu Krieg und Terror! JA zu Frieden und Völkerverständigung! Nach dem Angriff auf Israel fordern Exiliraner, Menschenrechtler und zahlreiche Stimmen aus Gesellschaft und Politik wirksame Maßnahmen der Weltgemeinschaft gegen das iranische Regime, um die von diesem Regime ausgehende Kriegstreiberei im Nahen Osten zu stoppen.

13. April 2024

Internationale Gemeinschaft muss entschlossen vorgehen, um die erschreckende Zunahme der Hinrichtungen im Iran zu stoppen

Amnesty International: "Die iranischen Gefängnisse sind 2023 Schauplätze von Massentötungen geworden. 853 Menschen wurden allein im Jahr 2023 hingerichtet. 2024 wurden bereits 95 Hinrichtungen vollstreckt. Die massenhaften Hinrichtungen im Iran müssen spürbare diplomatische Konsequenzen haben - ansonsten werden sich die iranischen Behörden ermutigt fühlen, in den kommenden Jahren weitere Tausende von Menschen ungestraft hinzurichten."


Weitere Meldungen ..

Sprungmarken