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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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09. Juli 2020

Verfolgung im Iran: Christen wegen ihres Glaubens zu Gefängnisstrafen verurteilt

Bei Razzien gegen christliche Hausgemeinden in drei iranischen Städten wurden erneut 12 Christinnen und Christen verhaftet. Menschenrechtler fordern die sofortige Freilassung aller Gefangenen, die allein deshalb in Haft sind, weil sie von ihrem Menschenrecht auf Religionsfreiheit Gebrauch gemacht haben.

Berichten von Menschenrechtlern zufolge wurden Ende Juni in der südwestiranischen Stadt Bushehr sieben ehemalige Muslime, die den christlichen Glauben angenommen haben, allein wegen ihres Glaubens zu Haftstrafen und Verbannung bzw. Geldstrafen und Arbeitsverboten verurteilt.

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Bei den in der Stadt Bushehr verurteilten Christen handelt es sich um: Pooriya Peyma, Fatemeh Talebi, Maryam Falahi, Sam Khosravi, Habib Heydari, Sasan Khosravi, Marjan Falahi (v.l.n.r.).

Die vier Männer unter den Christen wurden zu Haftstrafen verurteilt. Habib Heydari sowie die Brüder Sam und Sasan Khosravi müssen für jeweils ein Jahr ins Gefängnis, Pooriya Peyma für drei Monate. Den Brüdern Khosravi droht nach Verbüßung der Haftstrafen außerdem eine zweijährige Verbannung in weit abgelegene Orte im Iran.

Die drei Frauen, Fatemeh Talebi sowie die Schwestern Maryam und Marjan Falahi, erhielten Geldstrafen. Gegen die Krankenschwester Maryam Falahi wurde ein lebenslanges Arbeitsverbot in staatlichen Einrichtungen ausgesprochen, wozu auch das Krankenhaus gehört, wo sie seit 20 Jahren arbeitet.

Die sieben ehemalige Muslime wurden am 1. Juli 2019 in Bushehr von Regimepolizisten festgenommen. Sie wurden unter Anwendung von Gewalt abgeführt, nachdem Razzien in ihren Wohnungen und an ihren Arbeitsplätzen durchgeführt worden waren. Bibeln, christliche Literatur und Bilder sowie Computer und zahlreiche persönliche Gegenstände wurden beschlagnahmt.

Die Frauen und Männer befanden sich dann über zwei Wochen lang in der Zentrale des Geheimdienstes in Bushehr in Isolationshaft und wurden verhört, ohne Zugang zu Rechtsbeiständen zu haben. Anschließend wurden sie gegen Zahlung von Kautionen vorläufig freigelassen und angeklagt.

Unterdessen wurde bekannt, dass am 30. Juni und 1. Juli in drei iranischen Städten mindestens 12 Christen verhaftet wurden, nachdem Regime-Gardisten dort Razzien in christlichen Hausgemeinden durchgeführt hatten. Die Verhaftungen wurden in Teheran, der nahe Teheran gelegenen Stadt Karaj sowie in der westiranischen Stadt Malayer vorgenommen. Augenzeugen berichteten, dass die Verhafteten unter Misshandlungen abgeführt wurden. Dutzenden weiteren Christen wurde angedroht, dass sie in Kürze zu Verhören vorgeladen werden.

Zu den Festgenommenen in Teheran gehören der Christ Joseph Shahbazian, der der iranisch-armenischen Gemeinde angehört, sowie fünf ehemalige Muslime, die den christlichen Glauben angenommen haben. Sie werden an einem unbekannten Ort festgehalten.

Die Festnahmen und Bestrafungen der Christen sind Teil einer Verfolgungskampagne des islamistischen Regimes im Iran, die sich besonders gegen Christen muslimischer Herkunft richtet. Das Regime verschärft – unter Missachtung seiner völkerrechtlichen Verpflichtungen – die Unterdrückung der religiösen Minderheiten. Menschenrechtler fordern die sofortige Freilassung aller Gefangenen, die allein deshalb in Haft sind, weil sie von ihrem Menschenrecht auf Religionsfreiheit Gebrauch gemacht haben.

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