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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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25. November 2020

Iran: Regime-Justiz bestraft weitere Christen mit Gefängnis und Peitschenhieben

Menschenrechtler rufen die Weltgemeinschaft zum Einsatz für die im Iran verfolgten Christen auf. Internationale Aufmerksamkeit und massiver öffentlicher Druck sind dringend notwendig, um die Christenverfolgung im Iran zu stoppen.

Die Christenverfolgung im Iran spitzt sich weiter zu. Vor allem für Menschen, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind und auf ihrem Recht auf Religionsfreiheit bestehen, wird die Lage immer bedrohlicher.

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Berichten von Menschenrechtlern zufolge wurde im November erneut ein Christ im Iran allein wegen seines Glaubens ausgepeitscht. Zaman Fadaee (Bild) wurde am 15. November im Teheraner Evin-Gefängnis mit 80 Peitschenhieben bestraft. Als Vorwand wurde von der Regime-Justiz angeführt, dass er während eines Gottesdienstes Messwein getrunken habe.

Auspeitschungen gehören zu den grausamen, unmenschlichen und entwürdigenden Strafen, die nach dem Völkerrecht verboten sind. Das Regime im Iran besteht jedoch weiter auf dem Einsatz solcher brutalen Körperstrafen. Dies ist bezeichnend für die schockierende Missachtung menschlicher Grundwerte durch die Machthaber im Iran. Seit langem fordern Menschenrechtler die Abschaffung aller Arten solcher Bestrafungen.

Der ehemalige Muslim Zaman Fadaee wird seit Jahren verfolgt, weil er den christlichen Glauben angenommen hat. Er verbüßt zurzeit wegen seiner Mitgliedschaft in einer christlichen Hausgemeinde eine sechsjährige Haftstrafe im Teheraner Evin-Gefängnis. Danach wird er eine zweijährige Verbannungsstrafe in einer Gegend antreten müssen, die von seiner nordiranischen Heimatstadt Rasht und seiner christlichen Hausgemeinde weit entfernt ist.

Unterdessen wurde bekannt, dass am 24. Oktober in Teheran weitere vier Christen zu insgesamt 35 Jahren Haft verurteilt wurden. Den Christen Mehdi Akbari und Mehdi Roohparvar sowie den Christinnen Fatemeh Sharifi und Simin Soheilinia wird von der Regime-Justiz vorgeworfen, vom Islam zum Christentum übergetreten zu sein und einer christlichen Hausgemeinde anzugehören.

Die Hafturteile gegen die vier Christen wurden von dem Richter Mohammad Moghisseh gefällt, der für harte Unrechtsurteile gegen politische Gefangene und Menschenrechtler berüchtigt ist. Er ist einer der Funktionäre des Regimes im Iran, gegen die die Europäische Union Einreiseverbote und Vermögenssperren verhängt hat, weil ihnen seit Jahren andauernde schwere Verstöße gegen die Menschenrechte nachgewiesen wurden.

Mit den Bestrafungen und Inhaftierungen verletzt das Regime im Iran das Menschenrecht der Christen auf Religionsfreiheit und bringt sie in Lebensgefahr, da COVID-19 in den überfüllten iranischen Gefängnissen grassiert, wo es keine Schutzmaßnahmen für die Gefangenen gibt.

Menschenrechtler rufen die Weltgemeinschaft zum Einsatz für die im Iran verfolgten Christen auf. Internationale Aufmerksamkeit und massiver öffentlicher Druck sind dringend notwendig, um die Christenverfolgung im Iran zu stoppen.

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