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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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09. Januar 2021

Poltische Gefangene im Iran: Sorge um Golrokh Ebrahimi-Iraee

Die Menschenrechtsverteidigerin Golrokh Ebrahimi-Iraee wird ohne Kontakt zur Außenwelt im Teheraner Evin-Gefängnis festgehalten. Es ist zu befürchten, dass sie gefoltert wird. Menschenrechtsgruppen fordern die sofortige Freilassung der Autorin, die allein wegen ihrer Menschenrechtsarbeit in unrechtmäßiger Gefangenschaft ist.

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Menschenrechtler und Familienangehörige sind in Sorge um die iranische politische Gefangene Golrokh Ebrahimi-Iraee (Bild), die seit vier Wochen im Teheraner Evin-Gefängnis in Isolationshaft ist. Der Familie werden jegliche Auskünfte über die Gefangene verweigert. Es ist zu befürchten, dass Golrokh Ebrahimi-Iraee gefoltert wird.

Die bekannte Menschenrechtsverteidigerin wurde am 13. Dezember aus dem Gharchak-Frauengefängnis im Teheraner Vorort Varamin, wo sie seit 2019 inhaftiert war, in den Trakt 2A des Evin-Gefängnisses gebracht. Dieser Trakt wird vom Geheimdienst der Revolutionsgarde kontrolliert und ist berüchtigt dafür, dass dort Gefangene über lange Zeit ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten und gefoltert werden, um sie zu falschen Geständnissen zu zwingen.

Golrokh Ebrahimi-Iraee wurde unter Anwendung von Gewalt aus dem Gharchak-Frauengefängnis geholt, nachdem Regime-Gardisten die Zelle, in der sie zusammen mit anderen politischen Gefangenen inhaftiert war, gestürmt hatten. Auch ihre Mitgefangenen, die versucht hatten, sie zu schützen, wurden dabei geschlagen und verletzt.

Golrokh Ebrahimi-Iraee verbüßte seit November 2019 im Gharchak-Frauengefängnis eine dreieinhalbjährige Haftstrafe, zu der sie allein wegen ihrer Menschenrechtsarbeit verurteilt worden war. Die 38-jährige Autorin setzt sich für Frauen- und Kinderrechte ein und engagiert sich gegen die Todesstrafe im Iran. Sie war bereits von Oktober 2016 bis April 2019 in Haft gewesen. Auch aus dem Gefängnis heraus hat sie immer wieder mit offenen Briefen gegen Menschenrechtsverletzungen und Hinrichtungen protestiert.

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Golrokh Ebrahimi-Iraee mit ihrem Mann Arash Sadeghi vor ihrer Inhaftierung

Auch der Ehemann von Golrokh Ebrahimi-Iraee ist Menschenrechtsverteidiger und befindet sich seit 2016 in Haft. Arash Sadeghi wurde zu 19 Jahren Haft verurteilt, weil er sich für den Stopp der Hinrichtungen im Iran eingesetzt und Berichte über Menschenrechtsverletzungen untersucht und veröffentlicht hat.   

Der im Rajai-Shahr-Gefängnis in der Stadt Karaj nahe Teheran inhaftierte Gefangene ist an einem bösartigen Knochentumor im rechten Arm erkrankt. Weil Arash Sadeghi an seinen Überzeugungen festhält, wird ihm im Gefängnis vorsätzlich die notwendige medizinische Hilfe verweigert, um ihn zu bestrafen und zu foltern. Sein Gesundheitszustand ist besorgniserregend.

Internationale Menschenrechtsgruppen fordern die sofortige Freilassung von Golrokh Ebrahimi-Iraee und Arash Sadeghi, die allein wegen ihres Einsatzes für Menschenrechte in unrechtmäßiger Gefangenschaft sind.

Auch das Europäische Parlament hat in einer Resolution vom 17. Dezember 2020 erklärt, es sei „besorgt darüber, dass die Menschenrechtsverteidigerin Golroch Irai am 13. Dezember 2020 körperlich angegriffen und gewaltsam in das Gefängnis Ewin überstellt wurde“. Außerdem forderte das EU-Parlament, dass ihre Situation unverzüglich geklärt wird, und bekräftigte seine Forderung nach ihrer Freilassung.

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