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Schriftstellervereinigungen in Deutschland und den USA fordern die sofortige Freilassung des iranischen Schriftstellers Arash Ganji, der im Teheraner Evin-Gefängnis festgehalten wird.
Die Schriftstellervereinigungen PEN Zentrum Deutschland und PEN Amerika protestieren gegen die Inhaftierung des iranischen Schriftstellers und Übersetzers Arash Ganji (Bild) und fordern seine sofortige Freilassung. Seine Inhaftierung sei ein gravierender Angriff auf die freie Meinungsäußerung.
In einer Mitteilung des deutschen PEN vom 16. Januar heißt es dazu u.a.:
Arash Ganji ist ein bekannter Schriftsteller und Übersetzer und derzeit Sekretär des iranischen Schriftstellerverbandes ‚Iranian Writers’ Association‘ (IWA). Am 22. Dezember 2019 durchsuchten die Behörden Ganjis Wohnung und beschlagnahmten seinen Laptop, seine Bücher und Notizen. Anschließend verhafteten sie ihn ohne offiziell Anklagepunkte vorgelegt zu haben. Seiner Familie zufolge befindet er sich in Einzelhaft im Evin-Gefängnis, wo er verhört wird, aber weder seiner Familie noch seinem Anwalt wurde Besuchsrecht gestattet. Darüber hinaus leidet Arash Ganji an einer schweren Herzerkrankung. Es steht jedoch zu befürchten, dass ihm die ärztliche Hilfe verweigert wird.
„Die iranischen Behörden haben Arash Ganji ganz offensichtlich wegen seiner schriftstellerischen Arbeit, der Äußerung seiner freien Meinung und weil er das interkulturelle literarische Verständnis fördert, ins Visier genommen“, sagte Karin Deutsch Karlekar, Leiterin des ‚Free Expression at Risk‘-Programms beim PEN America. „Als Sekretär des iranischen Schriftstellerverbandes ist Ganji ein mutiger Führer in einem Land, in dem freie Meinungsäußerung nur allzu oft damit verbunden ist politisch verfolgt oder sogar inhaftiert zu werden. Ganji hat kein Verbrechen begangen. Er sollte sofort freigelassen werden und in der Zwischenzeit die notwendige medizinische Versorgung erhalten.“
Mit einer neuen Welle der Unterdrückung versuchen die Machthaber im Iran, regimekritische Studentinnen und Studenten einzuschüchtern und weitere Proteste gegen die Diktatur zu verhindern.
Das Teheraner Regime hat mit Gewalt auf tagelange Bürgerproteste in der Provinz Sistan-Balutschistan reagiert. Regimetruppen setzten massiv Tränengas ein und nahmen Demonstranten mit scharfer Munition unter Beschuss. Dabei wurden Dutzende Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt, darunter auch Frauen und Kinder.
IBA-Menschenrechtsinstitut: "Die Machthaber im Iran verletzen die Menschenrechte massiv und wenden zunehmend die Todesstrafe an, während der Rest der Welt sich immer mehr von solchen barbarischen Praktiken entfernt."