Menschenrechtsverein


Sprungmarken

Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
0323-Aktuelles-500
01. Februar 2021

Iran: Erneute Hinrichtung nach Folter und Zwangsgeständnis

UN-Büro für Menschenrechte: "Wir verurteilen aufs Schärfste die Reihe von Hinrichtungen - mindestens 28 - seit Mitte Dezember, darunter auch von Angehörigen von Minderheiten."

dehghan-150

Das Teheraner Regime hat sich erneut über Forderungen der UNO hinweggesetzt und einen politischen Gefangenen hinrichten lassen. Der 31-jährige Javid Dehghan (Bild) wurde am 30. Januar im Zentralgefängnis der Stadt Zahedan in der südostiranischen Provinz Sistan-Balutschistan hingerichtet. Dehghan gehörte der ethnischen Minderheit der Balutschen an.

Die UNO hatte das Regime im Iran am Vortag aufgefordert, das Todesurteil nicht zu vollstrecken. Der Fall müsse erneut gerichtlich geprüft werden. Javid Dehghan sei allein aufgrund eines falschen Geständnisses zum Tode verurteilt worden, zu dem er durch Folter gezwungen worden sei. Er habe das Geständnis später widerrufen. Dennoch sei sein Recht auf ein faires Gerichtsverfahren schwer verletzt worden.

Die UNO erklärte, sie beobachte seit Mitte Dezember einen Unterdrückungsfeldzug gegen religiöse und ethnische Minderheiten im Iran. Mehrere Angehörige von Minderheiten seien hingerichtet worden.

"Wir verurteilen aufs Schärfste die Reihe von Hinrichtungen - mindestens 28 - seit Mitte Dezember, darunter auch von Angehörigen von Minderheiten", schrieb das in Genf ansässige UN-Büro für Menschenrechte im Kurznachrichtendienst Twitter. Alle im Iran gefällten Todesurteile müssten "im Einklang mit den Menschenrechten überprüft werden".

Auch Amnesty International bezeichnete Dehghans Prozess als "grob unfair" und bestätigte, dass das Gericht sich auf ein falsches Geständnis gestützt habe, das durch Folter erpresst worden sei. Amnesty berichtete, dass Dehghan über lange Zeiträume ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt gefangen gehalten und währenddessen mehrfach geschlagen und ausgepeitscht worden sei.

Nach dem internationalen Recht stellt ein Todesurteil, das nach einem unfairen Gerichtsverfahren gefällt wird, eine willkürliche Verletzung des Rechts auf Leben dar. Das Teheraner Regime wurde in den letzten Monaten  wegen der Hinrichtung mehrerer politischer Gefangener nach unfairen Gerichtsverfahren scharf kritisiert. So wurden u.a. Todesurteile gegen den Oppositionellen Ruhollah Zam und den regimekritischen Sportler Navid Afkari vollstreckt.

Menschenrechtler und Exiliraner rufen dazu auf, den Einsatz gegen die Todesstrafe im Iran massiv zu verstärken. Zahlreiche inhaftierte Demonstranten und politische Gefangene sind dort in akuter Hinrichtungsgefahr. Sie brauchen dringend die Solidarität der Weltgemeinschaft. Die UNO und die EU sollten die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um in Menschenrechtsfragen wirksamen Druck auf das Teheraner Regime auszuüben.

mehr Informationen



20. April 2024

Wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen: EU verlängert Sanktionen gegen das Teheraner Regime

Nach dem Angriff auf Israel bereitet die Europäische Union weitere Sanktionen gegen Einrichtungen und Funktionäre des Teheraner Regimes vor. Die Sanktionen, die in den letzten Jahren wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen gegen das Regime verhängt worden waren, wurden bereits bis zum 13. April 2025 verlängert.

16. April 2024

Angriff des Teheraner Regimes auf Israel weltweit scharf verurteilt

NEIN zu Krieg und Terror! JA zu Frieden und Völkerverständigung! Nach dem Angriff auf Israel fordern Exiliraner, Menschenrechtler und zahlreiche Stimmen aus Gesellschaft und Politik wirksame Maßnahmen der Weltgemeinschaft gegen das iranische Regime, um die von diesem Regime ausgehende Kriegstreiberei im Nahen Osten zu stoppen.

13. April 2024

Internationale Gemeinschaft muss entschlossen vorgehen, um die erschreckende Zunahme der Hinrichtungen im Iran zu stoppen

Amnesty International: "Die iranischen Gefängnisse sind 2023 Schauplätze von Massentötungen geworden. 853 Menschen wurden allein im Jahr 2023 hingerichtet. 2024 wurden bereits 95 Hinrichtungen vollstreckt. Die massenhaften Hinrichtungen im Iran müssen spürbare diplomatische Konsequenzen haben - ansonsten werden sich die iranischen Behörden ermutigt fühlen, in den kommenden Jahren weitere Tausende von Menschen ungestraft hinzurichten."


Weitere Meldungen ..

Sprungmarken