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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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01. Mai 2021

Studenten seit über 12 Monaten willkürlich im Teheraner Evin-Gefängnis festgehalten

Mit Repressalien und Inhaftierungen versuchen die Machthaber im Iran, regimekritische Studenten einzuschüchtern, um weitere Proteste gegen die Diktatur zu verhindern. Menschenrechtler fordern die sofortige Freilassung aller Studentinnen und Studenten, die allein wegen ihres Einsatzes für Demokratie und Menschenrechte in Haft sind.

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Die Studenten Ali Younesi (Bild links) und Amirhossein Moradi sind seit über 12 Monaten willkürlich im Teheraner Evin-Gefängnis in Haft. Sie waren im April 2020 in Teheran von Agenten des Regime-Geheimdienstes festgenommen worden. Der Geheimdienst wirft den Studenten mit Hilfe von konstruierten Beschuldigungen „Gefährdung der Staatssicherheit“ und Kontakte zu oppositionellen Gruppen vor.

Den beiden Studenten wird der Zugang zu einem Rechtsbeistand ihrer Wahl verwehrt. Die von ihren Familien beauftragen Rechtsanwälte erhalten keine Akteneinsicht und dürfen nicht mit ihren Mandanten sprechen. Gerichtliche Anhörungen werden immer wieder unter fadenscheinigen Vorwänden verschoben.

Ali Younesi und Amirhossein Moradi werden seit ihrer Verhaftung im Trakt 209 des Evin-Gefängnisses festgehalten, der dem Geheimdienst untersteht und dafür berüchtigt ist, dass dort Gefangene über lange Zeiträume von der Außenwelt isoliert und durch Folter gezwungen werden, sich mit falschen Geständnissen selbst zu beschuldigen.

Nach Angaben von Familienangehörigen versucht der Geheimdienst, auch Ali Younesi und Amirhossein Moradi zu zwingen, vor laufender Kamera Straftaten zu „gestehen“, die sie nicht begangen haben. Solche Zwangsgeständnisse werden von der Justiz im Iran systematisch verwendet, um Regimekritiker zu schweren Strafen - bis hin zur Todesstrafe - zu verurteilen.

Schon bei ihrer Verhaftung wurden die beiden Studenten brutal geschlagen. Obwohl Ali Younesi dabei an einem Auge schwer verletzt wurde, wurde ihm die notwendige medizinische Hilfe verweigert.

Nachdem sie die ersten Monate in Isolationshaft verbracht hatten, werden die Studenten nun in Einzelzellen festgehalten, die vier bis fünf Gefangene sich teilen müssen, weil immer mehr Menschen festgenommen werden. Da die Quarantäne-Bestimmungen für Neuankömmlinge nicht eingehalten werden, ist die Gefahr groß, dass die Gefangenen sich mit Covid-19 anstecken.

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Ali Younesi und Amirhossein Moradi haben bis zu ihrer Verhaftung Informatik und Physik an der Sharif-Universität für Technologie in Teheran studiert. Sie gehören zu den hochbegabten Studenten, die in mehreren Wettbewerben ausgezeichnet wurden. 2018 gewann Younesi mit dem iranischen Team die Goldmedaille der Internationalen Astronomie-Olympiade.

Bereits im August 2020 haben mehrere Menschenrechtsexperten der UNO sich besorgt darüber geäußert, dass Ali Younesis Gefangenschaft unrechtmäßig sei und dass er Folter und Misshandlungen ausgesetzt sei.

Mit Repressalien und Inhaftierungen versuchen die Machthaber im Iran, regimekritische Studenten einzuschüchtern, um weitere Proteste gegen die Diktatur zu verhindern. Menschenrechtler fordern die sofortige Freilassung aller Studentinnen und Studenten, die allein deshalb in Haft sind, weil sie von ihrem Recht auf Rede- und Meinungsfreiheit Gebrauch gemacht haben.

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