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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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14. August 2021

Iran: Grausame Hinrichtung eines Gefangenen, der als Minderjähriger zum Tode verurteilt wurde

Amnesty International: "Der Vollzug der Todesstrafe bei Menschen, die zum Zeitpunkt der Tatbegehung unter 18 waren, ist nach internationalem Recht absolut verboten und stellt einen grausamen Angriff auf die Rechte der Kinder dar."

Am 2. August wurde der Gefangene Sajad Sanjari im Dizelabad-Gefängnis der westiranischen Provinzhauptstadt Kermanshah hingerichtet. Er war 15 Jahre alt, als er verhaftet und anschließend zum Tode verurteilt wurde. Nachdem er fast 10 Jahre im Todestrakt des Gefängnisses verbracht hatte, wurde die Hinrichtung vollstreckt.

Das Teheraner Regime hält weiter an seiner Hinrichtungspraxis fest und lässt Minderjährige zum Tode verurteilen und hinrichten. Damit setzen sich die Machthaber im Iran über die international gültige Menschenrechtsgesetzgebung hinweg. Sowohl die UN-Konvention über die Rechte des Kindes als auch der Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte – beide vom Iran ratifiziert – verbieten ausnahmslos und strikt die Hinrichtung von Menschen, die bei Begehung der ihnen vorgeworfenen Tat noch keine 18 Jahre alt waren.

Der neue Regime-Präsident Ebrahim Raisi trägt als damaliger Chef des Justizapparats für die Jahre 2019 und 2020 die Verantwortung für mindestens sechs bekannt gewordene Hinrichtungen von Gefangenen, die zum Zeitpunkt der ihnen vorgeworfenen Taten noch minderjährig waren.

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Amnesty International hat die Hinrichtung von Sajad Sanjari scharf verurteilt. In einer Pressemitteilung von Amnesty vom 5. August heißt es u.a.:

Grausamer Angriff auf Kinderrechte im Iran: Geheime Hinrichtung von Sajad Sanjari, der mit 15 Jahren verhaftet wurde

Sajad Sanjari wurde vor 11 Jahren als 15-Jähriger verhaftet, im Jahr 2012 zum Tode verurteilt und verbrachte beinahe zehn Jahre in der Todeszelle im Gefängnis in Dizelabad. Die Vollstreckung der Todesstrafe erfolgte in den Morgenstunden des 2. August 2021 ohne Wissen seiner Familie – diese wurde erst später darüber informiert, dass sie den Leichnam abholen sollten.

Der damals 15-jährige Sajad Sanjari wurde im August 2010 verhaftet, weil er einen Mann mit einem Messer getötet hatte. Er sagte aus, dass der Mann ihn vergewaltigen wollte und die Messerstecherei ein Akt der Selbstverteidigung war.

„Mit der geheimen Vollstreckung der Todesstrafe haben die iranischen Behörden erneut demonstriert, wie völlig grausam ihr Jugendgerichtssystem ist“, äußerte sich Diana Eltahawy, Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika bei Amnesty International. „Der Vollzug der Todesstrafe bei Menschen, die zum Zeitpunkt der Tatbegehung unter 18 waren, ist nach internationalem Recht absolut verboten und stellt einen grausamen Angriff auf die Rechte der Kinder dar.“

Amnesty International weiß von über 80 weiteren Fällen im Iran, in denen Menschen in der Todeszelle für Verbrechen sitzen, die sie begangen haben als sie noch Kinder waren. Im vergangenen Jahr wurden laut Amnesty International zumindest drei Menschen für Taten hingerichtet, die sie begangen hatten als sie unter 18 waren; seit dem Jahr 2005 waren es zumindest 95 Fälle, wobei die Dunkelziffer höher sein dürfte. Damit ist der Iran das einzige Land weltweit, das solche Todesstrafen exekutiert.

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