Suchen
25 Nobelpreisträger weisen darauf hin, dass die direkte Beteiligung von aktuellen Machthabern im Iran an Massenhinrichtungen von politischen Gefangenen die Bildung einer internationalen Untersuchungskommission dringend notwendig mache.
In einem Schreiben an den UNO-Generalsekretär António Guterres haben 25 menschenrechtlich engagierte Nobelpreisträger aus verschiedenen Ländern die Vereinten Nationen dazu aufgerufen, die Straflosigkeit der Funktionäre des Teheraner Regime, die für Völkerrechtsverbrechen verantwortlich sind, zu beenden. Sie wiesen insbesondere auf die Massenhinrichtungen des Jahres 1988 hin, denen im ganzen Iran tausende politische Gefangene zum Opfer fielen. Dieses Massaker müsse von einer internationalen UN-Kommission untersucht werden.
Unter Berufung auf Amnesty International und andere Menschenrechtsorganisationen heißt es in dem Schreiben der Nobelpreisträger, dass der derzeitige Regime-Präsident Ebrahim Raisi im Jahre 1988 einem sog. „Todeskomitee“ angehört habe, das für die Hinrichtung von tausenden politischen Gefangenen im Teheraner Evin-Gefängnis und im westlich von Teheran gelegenen Gohardasht-Gefängnis verantwortlich gewesen sei.
Die direkte Beteiligung von aktuellen Machthabern im Iran, darunter des Regime-Führers Ali Khamenei und des Regime-Präsidenten Raisi, an den Massenhinrichtungen mache die Bildung einer internationalen Untersuchungskommission dringend notwendig.
Da niemand für diese Verbrechen zur Rechenschaft gezogen worden sei, so die Nobelpreisträger, dauerten im Iran Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit an. Dazu gehörten die anhaltenden Hinrichtungen von politischen Gefangenen und die Tötungen von mindestens 1500 Demonstranten während der Bürgerproteste im November 2019.
Bereits Ende Juni 2021 hatte der UNO-Experte Javaid Rehman eine unabhängige internationale Untersuchung der Massenhinrichtungen von iranischen politischen Gefangenen im Jahre 1988 gefordert. Dabei müsse auch die Rolle untersucht werden, die Ebrahim Raisi bei den Hinrichtungen gespielt habe. Sein Büro, so Javaid Rehman, habe seit Jahren umfangreiche Zeugenaussagen und Beweise zu diesen Hinrichtungen gesammelt, die er zur Verfügung stellen könne.
mehr Informationen:
Iran: UN-Experte fordert Untersuchung der Massenhinrichtungen und der Rolle des Regime-Präsidenten Raisi
weitere Informationen zu den Massenhinrichtungen des Jahres 1988
Nach dem Angriff auf Israel bereitet die Europäische Union weitere Sanktionen gegen Einrichtungen und Funktionäre des Teheraner Regimes vor. Die Sanktionen, die in den letzten Jahren wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen gegen das Regime verhängt worden waren, wurden bereits bis zum 13. April 2025 verlängert.
NEIN zu Krieg und Terror! JA zu Frieden und Völkerverständigung! Nach dem Angriff auf Israel fordern Exiliraner, Menschenrechtler und zahlreiche Stimmen aus Gesellschaft und Politik wirksame Maßnahmen der Weltgemeinschaft gegen das iranische Regime, um die von diesem Regime ausgehende Kriegstreiberei im Nahen Osten zu stoppen.
Amnesty International: "Die iranischen Gefängnisse sind 2023 Schauplätze von Massentötungen geworden. 853 Menschen wurden allein im Jahr 2023 hingerichtet. 2024 wurden bereits 95 Hinrichtungen vollstreckt. Die massenhaften Hinrichtungen im Iran müssen spürbare diplomatische Konsequenzen haben - ansonsten werden sich die iranischen Behörden ermutigt fühlen, in den kommenden Jahren weitere Tausende von Menschen ungestraft hinzurichten."