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GEW-Vorsitzende Maike Finnern: "Wir wissen, wie schlecht es um die Menschenrechte im Iran bestellt ist. Umso wichtiger ist, dass wir uns mit den mutigen Frauen und Männern der Vereinigungen der Lehrkräfte solidarisch zeigen."
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft macht auf die Verfolgung von Lehrkräften aufmerksam, die im Iran für ihre Rechte demonstrieren. Dazu heißt es in einem Bericht vom 31.05.2022 auf der Internetseite der GEW u.a.:
Die Islamische Republik Iran bekämpft weiterhin jene, die für die Rechte von Lehrkräften auf die Straße gehen. GEW und Bildungsinternationale zeigen sich solidarisch.
Am 1. Mai 2022, dem internationalen Tag der Arbeit, demonstrierten Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in mehreren Städten Irans. Ihr friedlicher Protest richtete sich gegen die schlechte Bezahlung von Lehrerinnen und Lehrern, die Unterfinanzierung des Bildungsbudgets und die Verhaftung von Mitgliedern der iranischen Bildungsgewerkschaften. Sicherheitskräfte griffen ein und verhafteten Dutzende von Lehrkräften.
„Wir wissen, wie schlecht es um die Menschenrechte im Iran bestellt ist“, erklärte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern. „Umso wichtiger ist, dass wir uns mit den mutigen Frauen und Männern der Vereinigungen der Lehrkräfte solidarisch zeigen.“
Am 1. Mai 2022 haben Lehrerinnen und Lehrer in dutzenden iranischen Städten für soziale Gerechtigkeit und gegen die Unterdrückung demonstriert.
Bildungsinternationale fordert sofortige Freilassung
Die Bildungsinternationale (BI), der weltweite Zusammenschluss der Bildungsgewerkschaften, hat die Verhaftungen scharf verurteilt. Es handele sich um die „Verletzung der Versammlungsfreiheit, des Rechts, sich zu Gewerkschaften zusammenzuschließen und der Redefreiheit“. Die BI fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung der Betroffenen. Sie nennt die Namen von zwölf Aktivisten, die unter anderem Bildungsgewerkschaften in Mariwan, Islamshar, Teheran und Bushehr angehören:
Forderungen der Bildungsinternationale
Die Bildungsinternationale verlangt zudem erneut, Esmail Abdi, den früheren Vorsitzenden der Tehran Teacher Trade Association, sofort freizulassen. Abdi habe am 1. Mai einen Hungerstreik begonnen, teilte die BI mit. Er ist seit 2015 wegen seines gewerkschaftlichen Engagements im Gefängnis und soll eine Haftstrafe bis 2031 absitzen. Auch Abdis Familie werde von Sicherheitskräften bedroht und kriminalisiert.
Die BI fordert:
Menschenrechtler fordern die sofortige Freilassung der schwer erkrankten Lehrerin Monireh Arabshahi, die wegen ihres Einsatzes für Frauenrechte in Haft ist. Mit der vorsätzlichen Unterlassung medizinischer Hilfe verletzt das Teheraner Regime das Recht der Gefangenen auf Leben und Gesundheit.
Menschenrechtsexpertinnen und -Experten schlagen Alarm: Die Machthaber im Iran setzen exzessive Gewalt gegen friedliche Protestierende ein und verhindern jegliche Rechenschaft für die Gewaltanwendungen, die immer wieder Todesopfer fordern. Die Repression richtet sich besonders gegen Lehrkräfte und Gewerkschafter.
Zunehmende Verfolgung der Religionsgemeinschaft der Bahai: In der südiranischen Stadt Shiras wurden 26 Bahai allein wegen ihres Glaubens zu insgesamt 85 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Angehörigen dieser religiösen Minderheit sind zahlreichen staatlichen Unterdrückungsmaßnahmen ausgesetzt. Das Teheraner Regime gehört zu den schlimmsten Verletzern des Menschenrechts auf Religionsfreiheit.