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"Wir fordern die sofortige Freilassung aller im Zuge der Proteste verhafteten Schüler und Schülerinnen, Studierenden und anderer Fakultätsmitarbeitender sowie deren Schutz vor weiteren Angriffen und Verhaftungen. Freiheitsrechte sind ein hohes und schützenswertes Gut. Die Meinungs-, Presse- und Wissenschaftsfreiheit sind zudem Voraussetzung für erfolgreiche internationale wissenschaftliche Kooperationen und wissenschaftlichen Dialog. Das iranische Regime schränkt alle diese Rechte auf unakzeptable Art und Weise ein."
In einer Stellungnahme der Max-Planck-Gesellschaft vom 02.11.2022 heißt es:
Die Max-Planck-Gesellschaft erklärt sich solidarisch mit den Studierenden sowie den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Iran in ihrem Wunsch nach mehr Freiheitsrechten. Sie verurteilt insbesondere das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte und fordert die sofortige Freilassung aller im Zuge der Proteste verhafteten Menschen.
Seit nunmehr sieben Wochen protestieren in der Islamischen Republik Iran Menschen aller Generationen und Schichten für die Achtung der Rechte von Frauen. Hintergrund ist der Tod von Mahsa Amini am 16. September 2022. Die 22-Jährige hatte ihr Kopftuch angeblich nicht vorschriftsgemäß getragen. Aktivisten werfen den Sicherheitskräften vor, die junge Frau misshandelt zu haben. Die repressiven Akte des iranischen Staates richten sich vor allem gegen Frauen, denen eine strenge Kleiderordnung sowie weitere Beschränkungen mit Blick auf die Teilhabe am öffentlichen Leben auferlegt sind.
Den Protesten haben sich seither vor allem Studierende, aber auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an vielen Universitäten im ganzen Land angeschlossen. Sie werden von den iranischen Sicherheitskräften mit äußerster Gewalt unterdrückt. In den vergangenen Tagen wurden laut Presseberichten Proteste und Kundgebungen aus mindestens zwanzig Städten und mehr als fünfzig Universitäten gemeldet. Wir lesen beunruhigende Details darüber, wie brutal das Vorgehen gegen die protestierenden Menschen ist sowie von einer großen Zahl von Verletzten, Verhaftungen und Todesfällen. Hochschulen werden abgeriegelt, das Internet im Iran wurde abgeschaltet.
„Damit raubt das Regime den Bürgerinnen und Bürgern im Iran ihre Stimme“, schreibt uns eine unserer iranischen Mitarbeiterinnen und bittet die Max-Planck-Gesellschaft, den Menschen im Iran eine Stimme zu geben. Das tun wir hiermit und fordern die sofortige Freilassung aller im Zuge der Proteste verhafteten Schüler und Schülerinnen, Studierenden und anderer Fakultätsmitarbeitender sowie deren Schutz vor weiteren Angriffen und Verhaftungen. Freiheitsrechte sind ein hohes und schützenswertes Gut. Die Meinungs-, Presse- und Wissenschaftsfreiheit sind zudem Voraussetzung für erfolgreiche internationale wissenschaftliche Kooperationen und wissenschaftlichen Dialog. Das iranische Regime schränkt alle diese Rechte auf unakzeptable Art und Weise ein.
Die Max-Planck-Gesellschaft möchte das über Jahrzehnte aufgebaute Vertrauen mit ihren iranischen Wissenschaftspartnern erhalten und die Zusammenarbeit auch unter diesen sehr schwierigen Bedingungen fortsetzen. Deshalb schauen wir genau hin, was im Iran geschieht.
NEIN zu Krieg und Terror! JA zu Frieden und Völkerverständigung! Nach dem Angriff auf Israel fordern Exiliraner, Menschenrechtler und zahlreiche Stimmen aus Gesellschaft und Politik wirksame Maßnahmen der Weltgemeinschaft gegen das iranische Regime, um die von diesem Regime ausgehende Kriegstreiberei im Nahen Osten zu stoppen.
Amnesty International: "Die iranischen Gefängnisse sind 2023 Schauplätze von Massentötungen geworden. 853 Menschen wurden allein im Jahr 2023 hingerichtet. 2024 wurden bereits 95 Hinrichtungen vollstreckt. Die massenhaften Hinrichtungen im Iran müssen spürbare diplomatische Konsequenzen haben - ansonsten werden sich die iranischen Behörden ermutigt fühlen, in den kommenden Jahren weitere Tausende von Menschen ungestraft hinzurichten."
Human Rights Watch: "Es ist von entscheidender Bedeutung, den internationalen Druck auf den Iran zu erhöhen, um diesem Verbrechen gegen die Menschlichkeit ein Ende zu setzen."