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Aus dem Iran gehen zunehmend Berichte ein, nach denen inhaftierte Demonstrantinnen zu Tode gefoltert wurden. Die Frauen wurden im Zusammenhang mit den Freiheitsprotesten von Regimetruppen verschleppt und wenige Tage später tot aufgefunden. Ihre toten Körper weisen Spuren brutaler Misshandlungen auf. Unter den Opfern ist auch eine Teheraner Ärztin, die verletzte Demonstranten behandelt hatte.
Die 36-jährige Ärztin Dr. Aida Rostami (in Bild rechts ihre Beisetzung) hat in den letzten Wochen im Teheraner Stadtteil Ekbatan medizinische Hilfe für Demonstranten geleistet, die durch Angriffe von Regimetruppen verwundet worden waren. Viele verletzte Demonstranten wagen nicht, sich in Krankenhäusern behandeln zu lassen, weil Regime-Milizen auch dort nach Demonstranten suchen. Ärzte wie Aida Rostami behandeln deshalb Verletzte in ihren Wohnungen und riskieren damit, selbst zum Opfer der Regime-Gewalt zu werden.
Am 12. Dezember wurde Aida Rostami in Ekbatan von Regimegardisten verschleppt, nachdem sie dort mehrere Verletzte behandelt hatte. Am 13. Dezember wurden die Eltern von der Regime-Polizei aufgefordert, den Leichnam ihrer Tochter in einer Leichenhalle abzuholen. Die Familie stellte dann fest, dass Aida Rostamis toter Körper Spuren brutalster Folter aufwies. Beide Handgelenke waren gebrochen, ihr rechtes Auge war entfernt worden, und zahlreiche Hämatome am Unterleib waren zu sehen.
Die 21-jährige Architekturstudentin Donya Farhadi wurde am 6. Dezember in der südwestiranischen Stadt Ahvaz von Regimegardisten verhaftet. Seitdem gab es keine Nachrichten von ihr. Am 15. Dezember fand man ihre Leiche am Ufer des Karun-Flusses nahe Ahvaz.
Die 37-jährige Menschenrechtsaktivistin Atefeh Naami wurde am 18. November in der Stadt Karaj unweit von Teheran von Regime-Milizen verschleppt. Am 26. November wurde ihr Leichnam, der zahlreiche Folterspuren aufwies, vor ihrem Wohnhaus gefunden.
Die Frauen im Iran waren die Ersten, die sich direkt nach der Machtübernahme der Islamisten im Jahre 1979 gegen die Diktatur auflehnten. Sie organisierten Massendemonstrationen gegen die Unterdrückung und den Schleierzwang.
Bis heute ist ihr mutiger Widerstand gegen die frauenfeindliche Gewaltherrschaft ungebrochen. Frauen spielen eine führende Rolle in der iranischen Freiheitsbewegung und stehen bei der aktuellen Volkserhebung mutig in vorderster Reihe. Dies hat weltweit Bewunderung und Solidarität hervorgerufen.
Schon immer hat die Diktatur im Iran Freiheitsaktivistinnen grausam verfolgt und bestraft. In den letzten Jahrzehnten wurden tausende Frauen, die sich für Demokratie und Frauenrechte eingesetzt haben, hingerichtet.
Seit Mitte September 2022 ist die Welt Zeuge, wie im Iran protestierende Frauen von Regimetruppen erschlagen, erschossen oder in den Gefängnissen zu Tode gefoltert werden. Inhaftierte Demonstrantinnen und Frauenrechtlerinnen erleiden brutalste Gewalt und sind in akuter Lebensgefahr. Der internationale Einsatz für ihre Freilassung muss dringend verstärkt werden.
Nach dem Angriff auf Israel bereitet die Europäische Union weitere Sanktionen gegen Einrichtungen und Funktionäre des Teheraner Regimes vor. Die Sanktionen, die in den letzten Jahren wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen gegen das Regime verhängt worden waren, wurden bereits bis zum 13. April 2025 verlängert.
NEIN zu Krieg und Terror! JA zu Frieden und Völkerverständigung! Nach dem Angriff auf Israel fordern Exiliraner, Menschenrechtler und zahlreiche Stimmen aus Gesellschaft und Politik wirksame Maßnahmen der Weltgemeinschaft gegen das iranische Regime, um die von diesem Regime ausgehende Kriegstreiberei im Nahen Osten zu stoppen.
Amnesty International: "Die iranischen Gefängnisse sind 2023 Schauplätze von Massentötungen geworden. 853 Menschen wurden allein im Jahr 2023 hingerichtet. 2024 wurden bereits 95 Hinrichtungen vollstreckt. Die massenhaften Hinrichtungen im Iran müssen spürbare diplomatische Konsequenzen haben - ansonsten werden sich die iranischen Behörden ermutigt fühlen, in den kommenden Jahren weitere Tausende von Menschen ungestraft hinzurichten."