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01. Juni 2019

Christenverfolgung im Iran: Ehepaar wegen seines Glaubens zu Haftstrafen verurteilt

Mit der anhaltenden Unterdrückung der christlichen Minderheit verletzt das Teheraner Regime das Menschenrecht auf Religionsfreiheit. Der Iran zählt zu den Staaten, die Christen am stärksten verfolgen.

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Im Mai wurde bekannt, dass die Haftstrafen gegen ein christliches Ehepaar (Bild) im Iran von einem Berufungsgericht aufrecht erhalten wurden, weil das Ehepaar an christlichen Glaubensgrundsätzen festhält. Saheb Fadaie, der vom Islam zum christlichen Glauben übergetreten ist, wurde zu 18 Monaten Haft verurteilt, seine Frau Fatemeh Bakhteri erhielt eine 12-monatige Haftstrafe. Die Regime-Justiz, die als Unterdrückungsinstrument agiert, wirft ihnen „Propaganda gegen das Regime“ vor. Saheb Fadaie wurde außerdem zu zwei Jahren Verbannung an einen weit abgelegenen Exil-Ort nahe der afghanischen Grenze verurteilt.

Saheb Fadaie und Fatemeh Bakhteri hatten gegen das Urteil, das ursprünglich im September 2018 von einem Revolutionsgericht gefällt worden war, Berufung eingelegt. Die letzte Berufungsverhandlung fand im Januar 2019 in Teheran statt. Während des Gerichtsprozesses wurde das Ehepaar aufgefordert, sich vom Christentum abzuwenden, was die beiden Christen ablehnten.

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Der aus dem Nordiran stammende Saheb Fadaie verbüßt bereits im Teheraner Evin-Gefängnis eine 10-jährige Haftstrafe. Er und drei weitere Mitglieder seiner Gemeinde, Youcef Nadarkhani, Mohammadreza Omidi und Yasser Mossayebzadeh (Bild), waren im Juli 2017 wegen angeblicher „Gefährdung der Staatssicherheit“ zu jeweils zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der tatsächliche Grund war ihr Übertritt zum Christentum und ihre aktive Mitarbeit in Hausgemeinden.

Im Juli 2018 wurden die vier Christen in ihrer Heimatstadt Rasht verhaftet und in das berüchtigte Evin-Gefängnis in Teheran verschleppt. Menschenrechtler fordern seither die sofortige Freilassung der Christen, die allein deshalb in Haft sind, weil sie von ihrem Menschenrecht auf Religionsfreiheit Gebrauch gemacht haben.

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Kirche in Täbris zwangsweise geschlossen

Unterdessen wurde, wie Menschenrechtsgruppen berichten, eine weitere christliche Kirche im Iran zwangsweise geschlossen. Die Kirche der assyrischen Christen in der nordwestiranischen Provinzhauptstadt Täbris (Bild), die eine nationale Kulturerbe-Stätte ist, wurde am 9. Mai von Agenten des Regime-Geheimdienstes gestürmt. Das Kreuz auf dem Kirchturm wurde entfernt und die Kirche wurde für Besucher endgültig geschlossen.

Die Kirche, in der einst Gottesdienste in Assyrisch, Persisch und Englisch abgehalten wurden, war bereits im Jahre 2011 durch das Urteil eines Revolutionsgerichts vom Staat konfisziert worden, weil sie auch nicht-assyrischen Christen und ehemaligen Muslimen offenstand. Der Gottesdienst in assyrischer Sprache konnte jedoch bis zur Schließung der Kirche im Mai 2019 fortgesetzt werden.

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Das Teheraner Regime verschärft – unter Missachtung seiner völkerrechtlichen Verpflichtungen – die Unterdrückung der religiösen Minderheiten. Der Iran hat den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte ratifiziert, der auch Religionsfreiheit garantiert. Sie beinhaltet das Recht, den eigenen Glauben öffentlich zu bekennen und die Religion zu wechseln. Der Iran zählt zu den Staaten, die Christen am stärksten verfolgen.



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