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23. August 2021

Iran: Verschlimmerung der Christenverfolgung ist zu befürchten

Christliches Hilfswerk Open Doors: Die Aussagen des neuen Präsidenten im Iran lassen befürchten, dass der Spielraum der Christen mit muslimischem Hintergrund in Zukunft noch mehr eingeengt wird.

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Nach Angaben des christlichen Hilfswerks Open Doors ist im Iran unter dem neuen Regime-Präsidenten Ebrahim Raisi eine Verschlimmerung der Christenverfolgung zu befürchten. Am 20. August machte Open Doors in einem Online-Artikel auf das Schicksal des Iraners Hamed Ashoori (Bild) aufmerksam. Der Christ muslimischer Herkunft wurde allein wegen seines Glaubens zu zehn Monaten Haft verurteilt, die er im Gefängnis der nahe Teheran gelegenen Stadt Karadsch verbüßen muss.

Open Doors: "Die Inhaftierung erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem der neu gewählte Präsident Ebrahim Raissi sein Amt antritt. Der ultrakonservative schiitische Geistliche war vor seiner Wahl Staatsanwalt und später Vorsitzender des Justizwesens. Als Hardliner bekannt, stand er auf der schwarzen Liste der USA, die die iranischen Beamten auflistet, die von Washington wegen »Mittäterschaft bei schweren Menschenrechtsverletzungen« sanktioniert wurden.

Von der UNO befragt, bezeichnete er die Hauskirchen, die sich hauptsächlich aus Konvertiten aus dem Islam zusammensetzen, sogar als »feindliche Gruppen« und Anhänger einer »zionistischen Sekte«, die »planen, die nationale Sicherheit zu untergraben«. Solche Aussagen lassen befürchten, dass der Spielraum der Christen mit muslimischem Hintergrund in Zukunft noch mehr eingeengt wird."

Zum Fall Hamed Ashoori heißt es in dem Artikel u.a.:

"Am 27. Juli erschien Hamed Ashoori, 31, im Zentralgefängnis von Karadsch, wo er zehn Monate Haft verbüßen wird. Wegen »Propaganda gegen die Islamische Republik« verurteilt (unser Presseartikel vom 22.7.21), bleibt der Glaube des jungen Mannes jedoch in der Prüfung unerschütterlich.

Kurz bevor er ins Gefängnis ging, nahm Hamid ein kurzes Video auf, in dem er den wahren Grund seiner Verurteilung erklärte: Sein Engagement als Anhänger Jesu und nicht, weil er ein Feind seines Landes oder des Regimes ist.

Hamed wurde von Agenten des Geheimdienstes verhaftet. Das war vor zweieinhalb Jahren, als er am Morgen des 23. Februar 2019 sein Haus in Fardis verließ. An diesem Tag durchsuchten Agenten sein Zuhause und beschlagnahmten sämtliches christliche Material, das sie fanden, wie Bibeln und Theologiebücher. Auch seine Festplatten wurden beschlagnahmt.

Hamed wurde in das Gefängnis von Karadsch gebracht und zehn Tage lang in Einzelhaft gehalten. Er wurde verhört und auf niederträchtige Weise unter Druck gesetzt: Wenn er »kooperieren« und als Informant andere Christen verraten würde, wäre er frei und müsste sich um seine Finanzen keine Sorgen mehr machen. Er weigerte sich, der Erpressung nachzugeben, und wurde von den Gefängniswärtern brutal zusammengeschlagen.

Hamed wurde schließlich gegen Kaution freigelassen. Aber das »Gesetz« seines Landes hatte damit noch nicht genug. Zusammen mit einem Mitglied seiner Familie musste er an »Umerziehungsstunden» mit einem islamischen Geistlichen teilnehmen. Nach vier Lektionen weigerte sich Hamed, weiterzumachen. Dann begann das Gerichtsverfahren.

Die Untersuchung wurde durch die Covid-19-Pandemie verzögert. Doch Hamed wurde schließlich im April 2021 vom Revolutionsgericht von Karadsch verurteilt. Er legte am 26. Juni Berufung ein, jedoch ohne Erfolg: Er wurde erneut verurteilt und zum Antritt seiner Haftstrafe vorgeladen.

Vor seiner Inhaftierung bezeugte Hamed: »Ich danke Gott, dass er mich für würdig befindet, um seinetwillen verfolgt zu werden.« Wie viele iranische Christen ist auch er bereit, alles zu verlieren wegen seines Glaubens. Alles, außer dem Glauben an seinen Herrn und Erlöser."

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Im Januar hatte Open Doors den Weltverfolgungsindex 2021 veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine Rangliste der 50 Länder, in denen Christen der stärksten Verfolgung und Diskriminierung wegen ihres Glaubens ausgesetzt sind. Der Iran wird in dem Index 2021 an 8. Stelle notiert. Das Teheraner Regime gehört damit weiter zu den schlimmsten Christenverfolgern der Welt.

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