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26. März 2020

Coronakrise im Iran: Regime lehnt Unterstützung von Ärzte ohne Grenzen ab

Obwohl der Iran zu den Ländern gehört, die am stärksten von der weltweiten Corona-Pandemie betroffen sind, lehnt das Teheraner Regime Hilfe aus dem Ausland bei der Bewältigung der Krise ab. Damit verletzt das Regime das Menschenrecht der iranischen Bevölkerung auf Gesundheit.

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Das Teheraner Regime lässt nicht zu, dass die international tätige Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) ein Behelfskrankenhaus in der zentraliranischen Stadt Isfahan aufbaut, um bei der Bekämpfung der Corona-Epidemie zu helfen. Nach Ansicht von Menschenrechtlern ist dies eine weitere Maßnahme des Regimes, um das Ausmaß der Katastrophe, die sich im Iran seit dem Ausbruch der Epidemie abspielt zu vertuschen. Während die Machthaber im Iran von Beginn an die Anzahl der Infizierten und Todesopfer heruntergespielt haben, berichten Menschenrechtler inzwischen von mehreren Tausend Corona-Toten im Iran.

Der Iran gehört zu den Ländern, die am stärksten von der weltweiten Pandemie betroffen sind. Das Gesundheitssystem ist massiv überfordert. Die Befürchtung ist groß, dass sich die Situation in dem Land weiter deutlich verschlechtern wird.

Mit der Ablehnung des Hilfsangebots von Ärzte ohne Grenzen verletzt das Regime das Menschenrecht der iranischen Bevölkerung auf Gesundheit und demonstriert einmal mehr seine Grausamkeit und Rücksichtslosigkeit gegenüber den Nöten der Menschen im Iran. Offensichtlich will die Diktatur die Arbeit unabhängiger Hilfsorganisationen in dem Land weiter unmöglich machen.

Am 25. März gab das iranische Gesundheitsministerium bekannt, dass das Behelfskrankenhaus mit fünfzig Betten, das die Organisation Ärzte ohne Grenzen in Isfahan aufbauen und betreiben wollte, nicht mehr benötigt werde. Hilfe ausländischer Organisationen beim Aufbau zusätzlicher Behandlungskapazitäten sei nicht erforderlich.

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Obwohl bereits zwei Frachtflugzeuge von Ärzte ohne Grenzen mit logistischen und medizinischen Materialen in Teheran eingetroffen sind, hat das Teheraner Regime die Hilfsaktion für Corona-Kranke unterbunden.

Anfang März hatte das Regime den Hilfseinsatz von Ärzte ohne Grenzen im Iran genehmigt. Nach Abschluss der notwendigen Vorbereitungen war ein neunköpfiges Notfallteam der Organisation am 21. März in Teheran eingetroffen. Danach landeten zwei Frachtflugzeuge mit den für den Aufbau des Behelfskrankenhauses benötigten Materialen in Teheran. Das Ziel der Hilfsaktion war, in der besonders stark von der Corona-Krise betroffenen Provinz Isfahan die Behandlungskapazität von Schwerkranken zu erhöhen.

Ärzte ohne Grenzen nannte die kurzfristige Ablehnung des Hilfsangebots am 25. März "unverständlich". Berichten zufolge haben Regime-Funktionäre den Mitarbeitern der Nichtregierungsorganisation vorgeworfen, als "Spione" in den Iran einreisen zu wollen.

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