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13. September 2020

Weltweite Proteste gegen Hinrichtung von Navid Afkari im Iran

Amnesty International nennt die Hinrichtung des iranischen Ringers eine "entsetzliche Verhöhnung der Gerechtigkeit" und fordert sofortige internationale Maßnahmen. Sportverbände und Menschenrechtler rufen zu Sanktionen gegen das Teheraner Regime auf.

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Exiliranerinnen und -Iraner haben in verschiedenen Städten, darunter auch in Berlin, gegen die Hinrichtung Afkaris protestiert. Im Iran selbst hat die Hinrichtung zu wütenden Protesten in den sozialen Netzwerken geführt.

Die Hinrichtung des iranischen Ringers Navid Afkari am 12. September in der südiranischen Stadt Shiraz wurde von internationalen Menschenrechtsorganisationen und Sportverbänden scharf verurteilt. Der 27-jährige Afkari wurde wegen seiner Mitwirkung an Bürgerprotesten gegen die Diktatur hingerichtet, obwohl sich tausende Menschen und Organisationen im Iran und im Ausland für seine Rettung eingesetzt hatten.

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Afkari wurde in der Nacht zum 13. September unter strengen Sicherheitsvorkehrungen beerdigt. Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten durfte seine Familie nicht an der Beerdigung teilnehmen. Sein Anwalt war vorab nicht über die bevorstehende Hinrichtung informiert worden, und auch der Familie wurde kein letzter Besuch bei dem zum Tode Verurteilten gestattet.

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Amnesty International forderte am 12. September, dass die Hinrichtung Afkaris Konsequenzen haben müsse. Diese Hinrichtung nach einem unfairen Prozess sei eine „entsetzliche Verhöhnung der Gerechtigkeit“ und mache sofortige internationale Maßnahmen erforderlich.

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Immer mehr Sportverbände und Athleten in vielen Ländern verurteilen die Hinrichtung von Navid Afkari. Forderungen nach Sanktionen gegen das Teheraner Regime werden immer lauter. Schon vor der Hinrichtung hatten Sportler und Organisationen gefordert, den Druck auf das Regime zu erhöhen und den Iran aus der globalen Sportgemeinschaft auszuschließen.

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Fußballerinnen in der Schweiz protestieren gegen die Hinrichtung von Navid Afkari

Die internationale Sportlervereinigung "Global Athlete" hat nun Sanktionen des Weltsports für Iran gefordert. Die iranische Regierung habe gegen die Menschenrechte verstoßen, dies dürfe nicht ungestraft bleiben. Der Iran dürfe nicht länger das Privileg genießen, an internationalen Wettbewerben teilzunehmen. Das Internationale Olympische Komitee und der Ringer-Weltverband müssten Iran wegen dieser "abscheulichen Hinrichtung" von der internationalen Sportbühne verbannen, hieß es in einer Erklärung. "Es ist Zeit für Taten statt Worte", schrieb Geschäftsführer Rob Koehler dazu. Der frühere stellvertretende Direktor der Weltantidopingagentur (Wada) nahm zudem die Sponsoren des Weltsports in die Pflicht. Sie müssten das IOC für deren Investitionen zur Rechenschaft ziehen, "sonst machen sie sich mitschuldig".

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Die Sportlervertretung "Athleten Deutschland" erwartet ebenfalls weitreichende Konsequenzen. Dazu gehöre auch, "einen entsprechenden Sanktionsmechanismus in die Wege zu leiten. Es ist längst überfällig, dass sich die tief humanistisch geprägte olympische Bewegung zur Wahrung der Menschenrechte verpflichtet."

Auch Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, reagierte betroffen: „Wir haben kein Verständnis dafür, dass die Strafe vollzogen wurde, ohne dem Angeklagten einen fairen Prozess als eines der grundlegenden Menschenrechte zu gewähren.“

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