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10. April 2021

Beauftragter der Bundesregierung fordert ein Ende religiös motivierter Verfolgung in Iran

Markus Grübel: "Ich fordere die iranische Regierung dazu auf, Anhänger der Baha'i und von Sufi-Orden sowie anderer religiöser Gruppen, die aufgrund ihres Glaubens verhaftet wurden, umgehend frei zu lassen und die Verfolgung zu beenden."

Der Beauftragte der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit, Markus Grübel, fordert ein Ende der Diskriminierung religiöser Minderheiten im Iran. In einer Presseerklärung hob er besonders die Lage der Religionsgemeinschaften der Bahai und der Gonabadi-Derwische hervor:

„Auch weiterhin befinden sich zahlreiche Derwische und Baha'i aufgrund ihres Glaubens in Haft, einige von ihnen unter lebensbedrohlichen Bedingungen. Immer wieder kommt es zu Folter. Seit 2018 sind mindestens drei Derwische des sufistischen Gonabadi-Ordens in Hausarrest oder Haft verstorben. Am 1. April gedenken die iranischen Sufis dem Tod von Behnam Mahjoubi, einem Derwisch, der im vergangenen Februar in iranischer Haft verstarb.

Mitglieder der Baha'i-Gemeinschaft im nordiranischen Dorf Ivel werden von ihren Grundstücken vertrieben. Bildungseinrichtungen und Gebetshäuser werden oftmals angegriffen oder gar zerstört. Kinder werden eingeschüchtert, der Zugang zu höherer Bildung wird ihnen verwehrt.

Dieses Vorgehen ist inakzeptabel. Ich fordere die iranische Regierung dazu auf, Anhänger der Baha'i und von Sufi-Orden sowie anderer religiöser Gruppen, die aufgrund ihres Glaubens verhaftet wurden, umgehend frei zu lassen und die Verfolgung zu beenden. Dies gilt auch für Menschen, die aufgrund ihrer Konversion zu einer anderen Religion, wie dem Christentum, verfolgt und verhaftet werden.

Religiös begründete Verfolgung muss aufhören. Jeder Mensch hat das Recht, seine Religion oder seinen Glauben frei zu wählen und zu praktizieren. Insbesondere in Anbetracht der potentiellen Neuverhandlungen eines Nuklearabkommens mit Iran darf die Weltgemeinschaft ihre Augen nicht vor dem Leid dieser Menschen verschließen. Ein erneutes Abkommen muss auch ganz klar an die Einhaltung und den Schutz der Menschenrechte geknüpft sein.“

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Immer mehr Bahai müssen im Iran allein wegen ihres Glaubens ins Gefängnis.

Unterdessen berichten Menschenrechtsgruppen von einer neuen Verhaftungswelle, der Angehörige der religiösen Minderheit der Bahai im Iran ausgesetzt sind.

Am 6. April wurden in der südiranischen Stadt Shiraz sieben Bahai verhaftet. Saeed Etehad, Ghasem Masoumi, Siamak Henrour, Soroush Abadi, Sedigheh Aghdasi, Alieh Forutan, und Behrouz Farzandi Ardakani werden in einem Haftzentrum festgehalten. Ihre Wohnungen wurden durchsucht, Computer, Mobiltelefone und religiöse Bücher wurden beschlagnahmt.

Ebenfalls am 6. April wurden neun Frauen und Männer aus der Gemeinschaft der Bahai in der Provinz Alborz (westlich von Teheran) aufgefordert, ihre Haftstrafen anzutreten. Houman Khoshnam, Elham Salmanzadeh, Payam Shabani, Kianoush Salmanzadeh, Sorush Agahi, Parvan Manavi, Jamileh Pakrou, Peyman Manavi und Neda Shabani waren Ende 2020 zu jeweils einem Jahr Haft verurteilt worden. Ihnen wird vom Regime vorgeworfen, durch ihre Glaubenszugehörigkeit „Propaganda gegen den Staat“ zu betreiben.

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