Menschenrechtsverein


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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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27. Dezember 2021

Internationale Solidarität mit protestierenden Lehrerinnen und Lehrern im Iran

Der Lehrer-Gewerkschaftsbund Bildungsinternationale (Education International), dem Bildungsgewerkschaften aus der ganzen Welt angehören, fordert das Ende der Menschenrechtsverletzungen, denen protestierende Lehrerinnen und Lehrer im Iran ausgesetzt sind.

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Am 21. Dezember hat die Bildungsinternationale, der auch die deutsche Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) angehört, den Stopp der Repressalien gegen Lehrkräfte im Iran gefordert. Diese hätten das Recht, angemessene Gehälter und die Freilassung inhaftierter Kollegen zu verlangen, ohne Gewalt oder willkürliche Festnahmen befürchten zu müssen.

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Zu den Vorstandsmitgliedern der iranischen Lehrergewerkschaft, die im Dezember 2021 verhaftet wurden, gehört der Lehrer Rasoul Bodaghi, der schon mehrere Jahre lang wegen seiner Gewerkschaftsarbeit in Haft war.

Am 13. Dezember haben nach Angaben der Bildungsinternationale in 110 iranischen Städten Lehrkräfte mit Protestkundgebungen für gerechte Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, das Ende von Diskriminierungen und die Freilassung inhaftierter Kollegen demonstriert.

Die Gehälter der Beschäftigten im iranischen Bildungsbereich wurden seit Jahren nicht an die wirtschaftliche Situation des Landes angepasst. Immer wieder müssen Lehrkräfte monatelang auf die Auszahlung ihrer Gehälter warten. Viele von ihnen sind inzwischen verarmt. Das Regime ignoriert die Forderungen der Lehrer, kürzt die Mittel für den Bildungsbereich weiter und reagiert mit Repression auf die Proteste.

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Der Mathematiklehrer Asghar Amirzadegan wurde am 17. Dezember 2021 in der südiranischen Stadt Firuzabad zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil er im Internet gegen die Regime-Politik protestiert hat und für die Rechte von Lehrern eingetreten ist.

Die Bildungsinternationale hat die Verhaftungen von gewerkschaftlich engagierten Lehrern während der Proteste am 13. Dezember scharf verurteilt und ihre sofortige Freilassung gefordert. Dutzende Lehrkräfte seien zurzeit im Iran in Haft, weil sie an friedlichen Protesten mitgewirkt hätten. Zwischen 2014 und 2019 seien mindestens vier Lehrer im Iran wegen ihrer Regimekritik zum Tode verurteilt worden. Drei von ihnen, nämlich  Hadi Rashedi, Hashem Shabaninejad und Farzad Kamangar, seien hingerichtet worden.

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Lehrerinnen und Lehrer protestieren weiter für ihre Rechte und gegen Unterdrückung

Trotz der Repression dauern die Lehrerproteste im Iran an. Am 23. Dezember haben Lehrerverbände erneut Protestkundgebungen in mehr als 100 iranischen Städten veranstaltet. Großkundgebungen gab es in der Hauptstadt Teheran und den Provinzhauptstädten Shiraz, Mashhad, Ahvaz und Tabriz.

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Wie bereits am 13. Dezember sind Regime-Truppen auch diesmal mit Schlagstöcken gegen die friedlichen Demonstranten vorgegangen. Viele Protestierende wurden verletzt, es gab erneut Verhaftungen.

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Auch Schülerinnen und Schüler unterstützen ihre Lehrer bei den Protesten.

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Protest in Teheran: Inhaftierte Lehrer freilassen!

Der Iran ist Vertragsstaat des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte und des Internationalen Pakts über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, welche das Recht jeder Person garantieren, Gewerkschaften ihrer Wahl zur Förderung und zum Schutz ihrer wirtschaftlichen und sozialen Interessen zu gründen und diesen beizutreten. Mit der Verfolgung von Gewerkschaftern verletzt das Teheraner Regime seine internationalen Menschenrechtsverpflichtungen.

Menschenrechtler rufen die Weltgemeinschaft auf, sich mit Nachdruck dafür einzusetzen, dass alle Lehrerinnen und Lehrer, die im Iran inhaftiert sind, weil sie sich menschenrechtlich oder gewerkschaftlich engagieren, umgehend und bedingungslos freigelassen werden.



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