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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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30. Mai 2020

Iran: Proteste gegen brutalen "Ehrenmord" an einem 14-jährigen Mädchen

Gewalt gegen Frauen stoppen! Das Teheraner Regime weigert sich seit Jahrzehnten, die islamistischen Gesetze, die Gewalt gegen Frauen und Mädchen fördern, zu ändern. "Ehrenmorde", Kindesmissbrauch, Vergewaltigung in der Ehe und andere häusliche Gewalt werden verharmlost und die Täter können mit weitgehender Straflosigkeit rechnen.

In den sozialen Medien im Iran und weltweit hat ein erneuter sog. „Ehrenmord“ im Nordiran heftige Proteste ausgelöst. Zahlreiche Menschen protestieren gegen die islamistischen Gesetze des Teheraner Regimes, die zu täglicher Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen führen. "Ehrenmorde" an Frauen und Mädchen sind im Iran keine Seltenheit.

Romina-200Die 14-jährige Schülerin Romina Ashrafi (Bild) wurde am 21. Mai in der nordiranischen Ortschaft Talesch von ihrem Vater mit einer Sichel enthauptet, während sie schlief. Iranische Medien berichteten, der Vater habe sich in seiner Ehre gekränkt gefühlt, weil seine Tochter mit einem Mann weggelaufen war, um ihn zu heiraten.

Nachdem die beiden von der Polizei aufgegriffen worden waren, wurde Romina Ashrafi zu ihrer Familie zurückgebracht, obwohl den Behörden bewusst war, dass ihr dort brutale Gewalt drohen würde. Romina hatte dem Richter, der ihre Zwangsrückführung zu ihrer Familie anordnete, mehrfach unter Tränen gesagt, dass ihr Vater sie zuhause ermorden würde.

Gesetze im Iran fördern Straflosigkeit der Täter bei Gewalttaten gegen Frauen

Das Teheraner Regime weigert sich seit Jahrzehnten, die islamistischen Gesetze, die Gewalt gegen Frauen und Mädchen fördern, zu ändern. Es gibt keinen Schutz für Frauen vor sexualisierter und anderer geschlechtsspezifischer Gewalt. „Ehrenmorde“, Kindesmissbrauch, Vergewaltigung in der Ehe und andere häusliche Gewalt werden verharmlost und die Opfer werden zusätzlich noch drangsaliert. Stattdessen können die Täter mit weitgehender Straflosigkeit rechnen.

Die Gesetze des Regimes sehen bei vermeintlich „im Namen der Ehre“ begangenem Mord an Töchtern, Ehefrauen oder Schwestern lediglich eine finanzielle Entschädigungszahlung vor. In seltenen Fällen kommt es zu geringfügigen Gefängnisstrafen. Das Strafmaß hängt von der Entscheidung der Richter ab, die ausnahmslos Männer sind. So fallen die Urteile in der Regel milde aus.

Zwar gibt es keine belastbaren Statistiken zu Mordfällen in Iran, durch die scheinbar verletzte Familienehre wiederhergestellt werden soll. Medien zitieren jedoch die Aussage eines hohen Polizeioffiziers von 2014, nach der ein Fünftel aller Mordfälle im Land sogenannte „Ehrenmorde“ seien.

Menschenrechtler haben die für Frauenrechte zuständigen Gremien der UNO aufgerufen, sich wirksam dafür einzusetzen, dass die frauenfeindlichen Gesetze im Iran geändert und Frauen und Mädchen dort wirksam vor Gewalt geschützt werden.

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