Menschenrechtsverein


Sprungmarken

Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
Protest-500-3
06. März 2021

Iran: Zwei Frauenrechtlerinnen zu insgesamt 15 Jahren Haft verurteilt

Erneut wurden zwei iranische Frauenrechtlinnen allein wegen ihres friedlichen Einsatzes für die Gleichberechtigung der Frauen zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt. Menschenrechtsgruppen fordern internationale Solidarität mit den Frauenrechtlinnen im Iran.

Frauenrechtlerinnen-265

Das Teheraner Regime setzt seinen Unterdrückungsfeldzug gegen Frauenrechtlerinnen fort. Im Februar 2021 bestätigte ein Regime-Gericht in Teheran die hohen Haftstrafen, die im Dezember 2020 gegen zwei Aktivistinnen verhängt worden waren. Die Rechtsanwältin Hoda Amid (links im Bild) wurde zu acht Jahren Haft und einem zweijährigen Berufsverbot verurteilt. Gegen die Soziologin Najmeh Vahedi wurde eine siebenjährige Gefängnisstrafe verhängt.

Die Regime-Justiz verfolgt die beiden Frauen seit Jahren, weil sie sich für die Rechte der Frauen im Iran einsetzen, und bestätigte die Hafturteile aufgrund von konstruierten Beschuldigungen und fadenscheinigen Vorwänden. Damit haben die Frauen nun keine Berufungsmöglichkeit mehr und müssen für Jahre ins Gefängnis.

Die ursprünglichen Hafturteile waren von dem Richter Abolqasem Salavati gefällt worden, der für harte Unrechtsurteile gegen politische Gefangene und Menschenrechtler berüchtigt ist. Er ist einer der 82 Funktionäre des Regimes im Iran, gegen die die Europäische Union Einreiseverbote und Vermögenssperren verhängt hat, weil ihnen seit Jahren andauernde schwere Verstöße gegen die Menschenrechte nachgewiesen wurden.

Die Rechtsanwältin Hoda Amid hat zahlreiche Frauen vor Scheidungsgerichten verteidigt und Schriften über die rechtliche Diskriminierung der Frauen im Iran verfasst. Die Soziologin Najmeh Vahedi befasst sich u.a. mit der Diskriminierung der iranischen Frauen im Arbeitsrecht und hat Workshops und Informationsveranstaltungen darüber durchgeführt.

Hoda Amid und Najmeh Vahedi waren am 1. September 2018 in ihren Teheraner Wohnungen festgenommen worden. Die beiden Frauen befanden sich damals in der Vorbereitung eines Workshops, wo Frauen über ihre Rechte im Falle der Ehescheidung aufgeklärt werden sollten.

Nach ihrer Verhaftung wurden die Frauenrechtlerinnen über zwei Monate lang im Trakt 2A des Teheraner Evin-Gefängnisses, der dem Geheimdienst untersteht, festgehalten und verhört, ohne Kontakt zur Außenwelt oder zu ihren Rechtsbeiständen zu haben. Anfang November 2018 wurden sie dann gegen die Zahlung von Kautionen vorläufig freigelassen und anschließend wegen angeblicher „Gefährdung der Staatssicherheit“ angeklagt.

Menschenrechtsgruppen, darunter die Weltorganisation gegen Folter (OMCT), fordern die Aufhebung der Haftstrafen und das Ende der Verfolgung von Frauenrechtlerinnen und Menschenrechtsverteidigern im Iran.

mehr Informationen



Spendenaufruf-80 Iran: Menschenrechte verteidigen! Hinrichtungen stoppen! zum Spendenaufruf

armita-190-2 Opfer der Regime-Gewalt im Iran: Bestürzung über den Tod der Schülerin Armita Geravand (16) weiterlesen

Frauenrechtlerinnen-190 Iran: Regime-Justiz bestraft Frauenrechtsaktivistinnen mit Gefängnis und Auspeitschung weiterlesen

Politische-Gefangene-190 Regimegegnerinnen zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt weiterlesen

Erfaneh-Barzekar-190 Iran nach dem Jahrestag: Proteste und Repression weiterlesen

Frauenrechtlinnen-190-2 Iran: Repressalien gegen Frauen, die sich für Freiheit und Menschen-rechte einsetzen weiterlesen

tn.christenverfolgung-80t-2 Christen im Iran brauchen Schutz und Hilfe weiterlesen

Frauenrechte-190 Iran: Regime verschärft Verfolgung von Frauenrechtsaktivistinnen  weiterlesen

shirani-80 Iran: 19-jähriger Student im Gefängnis zu Tode gefoltert weiterlesen

Younesi-190 Vater und Sohn wegen Einsatz für Demokratie in Haft weiterlesen


Sprungmarken