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Der Weltärztebund (WMA) ruft zum weltweiten Einsatz gegen die drohende Hinrichtung des im Iran inhaftierten schwedisch-iranischen Mediziners Dr. Ahmadreza Djalali auf. Der Appell wird von der Ärztekammer Nordrhein unterstützt.
Dazu heißt es in einer Erklärung der Ärztekammer Nordrhein vom 15.01.2024 u.a.:
«Die Ärztekammer Nordrhein unterstützt den dringenden Appell des Weltärztebundes zur Verhinderung der drohenden Hinrichtung von Dr. Ahmadreza Djalali.
Djalali, ein schwedisch-iranischer Doppelbürger, wurde 2016 im Iran festgenommen, als er auf Einladung der Universität Teheran die Shiraz-Universität besuchte. Im Oktober 2017 wurde der Wissenschaftler und Experte für Notfallmedizin wegen "Verdorbenheit auf Erden" ("ifsad fil-arz") in Zusammenhang mit einem Spionagevorwurf zum Tode verurteilt. Einen Antrag auf Überprüfung des Urteils lehnte das oberste Gericht des Iran im Februar 2018 ab. Seit nunmehr sechs Jahren muss der Mediziner täglich die Vollstreckung des Urteils befürchten.
Nach Aussage des Weltärztebundes vom 3.1.2024 deuten verschiedene Nachrichtenquellen darauf hin, dass die aktuellen Drohungen der iranischen Behörden, Djalali in näherer Zukunft hinzurichten, eine Vergeltungsmaßnahme für ein kürzlich ergangenes Urteil eines schwedischen Berufungsgerichts sind. Es hatte die lebenslange Haftstrafe von Hamid Nouri bestätigt, der 1988 in leitender Funktion an der Ermordung politischer Gefangener in einem iranischen Gefängnis beteiligt war. Der Weltärztebund sieht darin eine Bestätigung, dass das Leben von Dr. Djalali als Druckmittel gegen die schwedische Justiz eingesetzt wird.
Auch das UN-Büro für Menschenrechte erklärte, dass die Hinrichtung Djalalis bald stattfinden könnte, obwohl die Standards für ein faires Verfahren und einen ordnungsgemäßen Prozess nicht eingehalten wurden.
Seit seiner Inhaftierung sind laut Weltärztebund die grundlegendsten Menschenrechte verletzt worden, denn Djalali ist seitdem Einzelhaft und seelischer Folter ausgesetzt.
Die Ärztekammer Nordrhein fordert, das Todesurteil gegen den Mediziner aufzuheben.»
zum Appell des Weltärztebundes
Der international bekannte Wissenschaftler Ahmadreza Djalali (im Bild mit seiner Familie vor der Verhaftung) ist seit fast acht Jahren im Teheraner Evin-Gefängnis in Haft. Er ist einer der Iraner mit doppelter Staatsbürgerschaft, die vom Teheraner Regime als Geiseln festgehalten werden, um sie als Druckmittel gegen westliche Länder zu missbrauchen.
Im Oktober 2017 wurde Ahmadreza Djalali nach fadenscheinigen Anklagen im Iran zum Tode verurteilt. Nach Angaben von Menschenrechtlern sind seine Verhaftung und Verurteilung Vergeltungsmaßnahmen des Teheraner Regimes, weil der Mediziner sich geweigert hatte, in Europa für den iranischen Geheimdienst zu spionieren. Nach seiner Inhaftierung wurde Ahmadreza Djalali immer wieder gefoltert, damit er Straftaten gesteht, die er nicht begangen hat.
Das Teheraner Regime setzt die Verfolgung von Lehrkräften, die sich für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit engagieren, fort. Lehrerinnen und Lehrer werden zu Gefängnisstrafen verurteilt und unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert.
Mehrere Menschenrechtsgruppen fordern die Aufhebung der Haftstrafen und die sofortige Freilassung der inhaftierten Aktivistinnen. Die Frauen wurden schon bei ihrer letzten Festnahme gefoltert und mit Vergewaltigung und Ermordung bedroht.
Im Iran hält die Unterdrückung der christlichen Minderheit an. Christen sind dort schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt, darunter willkürlichen Verhaftungen und Verurteilungen zu langjährigen Gefängnisstrafen. Die iranischen Christen, die trotz Verfolgung und Repressalien an ihrem Glauben festhalten und ihr Recht auf Religionsfreiheit verteidigen, brauchen den Schutz und die Hilfe der internationalen Gemeinschaft.