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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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14. Dezember 2021

Bildungsinternationale fordert Freilassung von inhaftierten Lehrerinnen und Lehrern im Iran

Im Iran sind zahlreiche Lehrkräfte allein wegen ihres gewerkschaftlichen und menschenrechtlichen Engagements in Haft. Der Mathematiklehrer Esmail Abdi befindet sich nach langer Gefangenschaft unter elenden Haftbedingungen in einem besorgniserregenden Gesundheitszustand.

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Der Lehrer-Gewerkschaftsbund Bildungsinternationale (Education International), dem Bildungsgewerkschaften aus der ganzen Welt angehören, fordert die Freilassung aller Lehrerinnen und Lehrer, die im Iran wegen ihres menschenrechtlichen oder gewerkschaftlichen Engagements inhaftiert sind. Die Bildungsinternationale ruft ihre Mitgliedsorganisationen auf, sich der Forderung nach Freilassung der Lehrkräfte anzuschließen und den Einsatz für den Schutz und die Sicherheit ihrer Familien zu unterstützen.

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In einer Pressemitteilung der Bildungsinternationale vom 06.12.2021 wird insbesondere auf den Gefangenen Esmail Abdi (Bild) hingewiesen. Der Mathematiklehrer befindet sich nach langer Gefangenschaft unter elenden Haftbedingungen in einem besorgniserregenden Gesundheitszustand. Seine Ehefrau und seine beiden Töchter sind Repressalien vonseiten des Regime-Geheimdienstes ausgesetzt.

Esmail Abdi ist allein deshalb in Gefangenschaft, weil er sich als Vorstandsmitglied der Teheraner Lehrer-Gewerkschaft für soziale Gerechtigkeit und gegen Menschenrechtsverletzungen eingesetzt hat. Er wurde von einem Regime-Gericht zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. Seit November 2016 ist er inhaftiert. Die Freilassung wird ihm mit fadenscheinigen Vorwänden weiterhin verweigert.

Im März 2021 wurde Esmail Abdi vom Teheraner Evin-Gefängnis zwangsweise in das berüchtigte Rajai-Shahr-Gefängnis in der Stadt Karaj verlegt, wo die Haftbedingungen noch unmenschlicher sind als in Teheran. Die Zwangsverlegung ist eine Strafmaßnahme gegen den Lehrer, der auch aus dem Gefängnis heraus immer wieder die Unterdrückung im Iran anprangert.

Esmail Abdi ist während seiner Gefangenschaft mehrfach in den Hungerstreik getreten, um gegen die unmenschlichen Haftbedingungen und die Verfolgung von Lehrern, die sich für Bürgerrechte einsetzen, zu protestieren. Der Lehrer hat in mehreren offenen Briefen die Repressalien angeprangert, denen Bürgerrechtler im Iran ausgesetzt sind: „Uns werden immer noch unsere Rechte vorenthalten. Lehrer und Gewerkschafter werden weiterhin verhaftet und nach Schauprozessen von wenigen Minuten, in denen die Urteile schon vorher feststehen, in Gefängnisse gesperrt. Unsere Bürgerrechtsarbeit wird als Gefährdung der Staatssicherheit diffamiert.“

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Auch im Iran protestieren Lehrer immer wieder für die Freilassung ihres Kollegen Esmail Abdi.

Der Iran ist Vertragsstaat des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte und des Internationalen Pakts über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, welche das Recht jeder Person garantieren, Gewerkschaften ihrer Wahl zur Förderung und zum Schutz ihrer wirtschaftlichen und sozialen Interessen zu gründen und diesen beizutreten. Mit der Verfolgung von Gewerkschaftern verletzt das Teheraner Regime seine internationalen Menschenrechtsverpflichtungen.

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