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12. Mai 2022

Drohende Hinrichtung im Iran verhindern! Hochschulrektorenkonferenz setzt sich für die Freilassung von Dr. Ahmadreza Djalali ein

Die deutschen Hochschulleitungen sind alarmiert von der Nachricht über die bis zum 21. Mai geplante Vollstreckung des Todesurteils gegen den Wissenschaftler Dr. Ahmadreza Djalali. Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat die iranische Führung aufgefordert, das Todesurteil aufzuheben und ihn unverzüglich aus der Haft zu entlassen.

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Der international bekannte Wissenschaftler Ahmadreza Djalali (Bild) ist seit über sechs Jahren im Teheraner Evin-Gefängnis in Haft. Er ist einer der Iraner mit doppelter Staatsbürgerschaft, die vom Teheraner Regime als Geiseln festgehalten werden, um sie als Druckmittel gegen westliche Länder zu missbrauchen. Nun droht das Regime mit der unmittelbar bevorstehenden Hinrichtung von Ahmadreza Djalali.

Der Mediziner hielt sich aus beruflichen Gründen im Iran auf, als er am 26. April 2016 festgenommen wurde. Der 51-jährige Iraner, der auch schwedischer Staatsbürger ist und seit 2009 mit seiner Familie in Schweden lebte, war Forscher und Dozent für Katastrophenmedizin an europäischen Universitäten.

Im Oktober 2017 wurde Ahmadreza Djalali nach fadenscheinigen Anklagen im Iran zum Tode verurteilt. Seine Verhaftung und Verurteilung sind Vergeltungsmaßnahmen des Teheraner Regimes, weil der Mediziner sich geweigert hatte, in Europa für den iranischen Geheimdienst zu spionieren. Seit seiner Inhaftierung wird Ahmadreza Djalali immer wieder gefoltert, damit er Straftaten gesteht, die er nicht begangen hat.

Menschenrechtler haben eine internationale Kampagne gestartet, um die Hinrichtung zu verhindern. Dieser Kampagne hat sich auch die deutsche Hochschulrektorenkonferenz (HRK) angeschlossen. In einer Pressemitteilung der HRK vom 10.05.2022 heißt es u.a.:

Iran kündigt Hinrichtung von Dr. Ahmadreza Djalali an - HRK-Mitgliederversammlung fordert Freilassung des Wissenschaftlers

Die Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat heute in Leipzig die iranische Führung erneut aufgefordert, das Todesurteil gegen den schwedisch-iranischen Wissenschaftler Dr. Ahmadreza Djalali aufzuheben und ihn unverzüglich aus der Haft zu entlassen. Die Hochschulleitungen zeigten sich alarmiert von der Nachricht über die bis zum 21. Mai geplante Vollstreckung des Todesurteils. Die Information wird von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Scholars at Risk als sehr glaubwürdig bewertet.

HRK-Präsident Prof. Dr. Peter-André Alt hat sich dem breiten internationalen Protest angeschlossen und abermals in einem offenen Brief an die iranische Führung appelliert, die Todesstrafe nicht zu vollstrecken und Dr. Djalali freizulassen.

„Die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit basiert auf den Standards der akademischen Freiheit und der Menschenrechte“, so Alt vor der Mitgliederversammlung. „Der Iran ist im Begriff, die bewährte deutsch-iranische Hochschulzusammenarbeit dauerhaft aufs Spiel zu setzen und der internationalen akademischen Gemeinschaft den Rücken zu kehren. Wir werden nicht aufhören, uns für Dr. Djalali einzusetzen. Die drohende Hinrichtung von Herrn Dr. Djalali und die Beschneidung der akademischen Freiheit im Iran belasten die Hochschulbeziehungen spürbar.“  

Nachdrücklich unterstützt die HRK den dringenden Aufruf von Scholars at Risk, dem internationalen Netzwerk zum Schutz gefährdeter Wissenschaftler:innen, Unterstützerschreiben für Ahmadreza Djalali an die iranische Regierung und andere Einrichtungen zu richten, um Einfluss auf die iranische Staatsführung zu nehmen.

Dr. Djalali befindet sich seit April 2016 in iranischer Haft. Im Oktober 2017 wurde der in Schweden lebende Wissenschaftler wegen „Verdorbenheit auf Erden“ (ifsad fil-arz) zum Tode verurteilt. Einen Antrag auf Überprüfung des Urteils lehnte das oberste Gericht des Iran im Februar 2018 ab. Bereits seit längerer Zeit wird Dr. Djalali trotz des dringenden Verdachts auf eine Leukämieerkrankung eine adäquate medizinische Versorgung verwehrt. Scholars at Risk erhebt zudem den Vorwurf, iranische Sicherheitskräfte hätten den Wissenschaftler gefoltert. Auch Amnesty International berichtet von Versuchen, ein Geständnis zu erzwingen.

Die HRK hat sich bereits mehrmals eindringlich gegenüber der iranischen Staatsführung für eine Freilassung von Ahmadreza Djalali eingesetzt.

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