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08. Juni 2020

Repressalien gegen iranischen Filmemacher: Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung fordert Aufhebung des Hafturteils

Bärbel Kofler: "Mohammad Rasoulof ist ein weltweit bekannter und anerkannter Künstler. Er wurde verurteilt, weil er einen Film über Ungerechtigkeit und Korruption gedreht hat. Seine Verurteilung ist ein weiterer Schlag gegen die Presse- und Meinungsfreiheit in Iran."

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Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler, hat das Teheraner Regime für seinen Umgang mit dem iranischen Filmemacher Mohammad Rasoulof (Bild) kritisiert. Der Regisseur war im vergangenen Jahr wegen eines regimekritischen Films zu einem Jahr Haft und zwei Jahren Berufsverbot verurteilt worden. Sein Haftantritt wurde für den 6. Juni angeordnet.

Für seinen Film „Es gibt kein Böses“ über die Todesstrafe im Iran wurde Rasoulof im Februar mit dem Goldenen Bären der Berlinale ausgezeichnet. Er konnte den Preis allerdings nicht persönlich entgegennehmen, weil er bereits seit drei Jahren mit einem Ausreiseverbot belegt ist.

In einer Pressemitteilung vom 4. Juni erklärte die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung:

"Ich bin alarmiert über die Nachricht, dass die Inhaftierung des bekannten iranischen Regisseurs Mohammad Rasoulof unmittelbar bevorstehen könnte. Mohammad Rasoulof ist ein weltweit bekannter und anerkannter Künstler. Er wurde verurteilt, weil er einen Film über Ungerechtigkeit und Korruption gedreht hat. Seine Verurteilung ist ein weiterer Schlag gegen die Presse- und Meinungsfreiheit in Iran.

Iran hat sich mit der Ratifizierung des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte verpflichtet, das Recht auf freie Meinungsäußerung zu achten und zu schützen. Ich appelliere daher an die iranischen Justizbehörden, das Urteil gegen Mohammad Rasoulof aufzuheben und ihm die Möglichkeit zu geben, frei und ungehindert sein künstlerisches Werk fortzusetzen.

Hintergrund:

Mohammad Rasoulof gilt neben Jafar Panahi und Rafi Pitts als einer der bekanntesten Filmemacher Irans. Er hat mehrere renommierte internationale Preise gewonnen. Wegen seiner kritischen Filme war er in der Vergangenheit bereits mehrfach kurzfristig verhaftet, mit Berufsverbot belegt und durch Passentzug an Auslandsreisen gehindert worden.

Für seinen Film „Es gibt kein Böses“ über die Todesstrafe in Iran wurde er am 29.02.2020 mit dem Goldenen Bären der Berlinale ausgezeichnet. Den Preis konnte er allerdings nicht persönlich entgegennehmen, da er Iran seit 2017 nicht mehr verlassen darf.

2019 wurde er wegen seines regimekritischen Films „A Man Of Integrity“ über Ungerechtigkeit und Korruption in Iran zu einem Jahr Haft und zwei Jahren Berufsverbot verurteilt; ihm wurde u. a. Propaganda gegen das System vorgeworfen. Der Haftantritt war bisher noch nicht verfügt worden und ist nunmehr für den 06.06.2020 angeordnet."

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