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Das Regime im Iran verschärft - unter Missachtung seiner völkerrechtlichen Verpflichtungen - die Unterdrückung der religiösen Minderheiten. Menschenrechtler fordern die sofortige Freilassung aller Gefangenen, die allein deshalb in Haft sind, weil sie von ihrem Menschenrecht auf Religionsfreiheit Gebrauch machen.
Berichten von Menschenrechtlern zufolge hat ein Regime-Gericht in der südwestiranischen Stadt Bushehr die Haftstrafen gegen drei ehemalige Muslime, die den christlichen Glauben angenommen haben, bestätigt.
Habib Heydari (links im Bild) und die Brüder Sam und Sasan Khosravi müssen für jeweils ein Jahr ins Gefängnis, weil sie an ihrem christlichen Glauben festhalten. Die Regime-Justiz wirft ihnen „Propaganda gegen den Staat“ vor, weil sie sich in Hausgemeinden zu christlichen Andachten versammelt haben. Den Brüdern Khosravi droht nach Verbüßung der Haftstrafen außerdem eine zweijährige Verbannung in weit abgelegene Orte im Iran.
Die drei ehemaligen Muslime wurden am 1. Juli 2019 in Bushehr von Regimepolizisten festgenommen. Sie wurden unter Anwendung von Gewalt abgeführt, nachdem Razzien in ihren Wohnungen und an ihren Arbeitsplätzen durchgeführt worden waren. Bibeln, christliche Literatur und Bilder sowie Computer und zahlreiche persönliche Gegenstände wurden beschlagnahmt.
Die Männer befanden sich dann über zwei Wochen lang in der Zentrale des Geheimdienstes in Bushehr in Isolationshaft und wurden verhört, ohne Zugang zu Rechtsbeiständen zu haben. Anschließend wurden sie gegen Zahlung von Kautionen vorläufig freigelassen und angeklagt.
Im Juni 2020 wurden die Hafturteile von einem Regime-Gericht gefällt. Die Verurteilten legten Berufung dagegen ein, die jedoch im Januar 2021 abgewiesen wurde, so dass die Urteile nun endgültig sind. Gegen die Ehefrau von Sam Khosravi wurden ebenfalls wegen ihres christlichen Glaubens ein lebenslanges Arbeitsverbot in staatlichen Einrichtungen ausgesprochen, wozu auch das Krankenhaus gehört, wo 20 Jahre lang als Krankenschwester gearbeitet hat.
Im Weltverfolgungsindex 2021, der im Januar vom christlichen Hilfswerk Open Doors veröffentlicht wurde, wird der Iran an 8. Stelle notiert. Das Teheraner Regime gehört damit weiter zu den schlimmsten Christenverfolgern der Welt. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Unterdrückung der Christen im Iran sich noch verschlimmert.
Das Regime im Iran verschärft – unter Missachtung seiner völkerrechtlichen Verpflichtungen – die Unterdrückung der religiösen Minderheiten. Menschenrechtler fordern die sofortige Freilassung aller Gefangenen, die allein deshalb in Haft sind, weil sie von ihrem Menschenrecht auf Religionsfreiheit Gebrauch gemacht haben.
Menschenrechtsgruppen weisen darauf hin, dass politische Häftlinge in den Gefängnissen des Teheraner Regimes zunehmend brutaler Folter ausgesetzt sind. Berichte häufen sich, dass Gefangene zu Tode gefoltert wurden. Die Folterungen werden vom Regime systematisch vertuscht. Folteropfer und ihre Familienangehörigen werden Repressalien ausgesetzt und eingeschüchtert.
Ein geheimer Bericht, der dem britischen Sender BBC zugespielt wurde, belegt, was Menschenrechtler schon im Herbst 2022 berichtet hatten: Die 16-jährige Nika Shakarami wurde während einer Protestdemonstration in Teheran von Regime-Truppen verschleppt, vergewaltigt und ermordet. Das iranische Regime hatte behauptet, die Schülerin habe sich selbst das Leben genommen.
Das Teheraner Regime greift zunehmend zu Hinrichtungen, um den Terror gegen die aufbegehrende Bevölkerung zu verschärfen. Mehrere Häftlinge, die im Zusammenhang mit der Protestbewegung für Freiheit und Menschenrechte festgenommen wurden, sind in Hinrichtungsgefahr. Zu ihnen gehört der bekannte Liedermacher und Rapper Toomaj Salehi, der im April zum Tode verurteilt wurde.