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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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21. Mai 2021

Iran: Besorgniserregende Verfolgungskampagne gegen Christen

Mit neuen Anklagen und Bestrafungen setzt das islamistische Regime im Iran seine Verfolgungskampagne gegen Christen fort. Menschenrechtler fordern die sofortige Freilassung aller Gefangenen, die allein deshalb in Haft sind, weil sie von ihrem Menschenrecht auf Religionsfreiheit Gebrauch gemacht haben.

Aus dem Iran gehen weiter besorgniserregende Berichte über die Verfolgung der christlichen Minderheit ein, von der besonders iranische Christen mit muslimischer Vergangenheit betroffen sind.

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In der westlich von Teheran gelegenen Stadt Karaj wurde Ende April von einem Regime-Gericht bestätigt, dass der 40-jährige Reza Zaeemi (Bild) allein wegen seines christlichen Glaubens für neun Monate ins Gefängnis muss. Es wird erwartet, dass er die Haftstrafe in Kürze antreten muss.

Der ehemalige Muslim, der den christlichen Glauben angenommen hat, wurde im November 2020 erstmals verhaftet und dann 17 Tage lang in verschiedenen Gefängnissen verhört. Nachdem er wegen „Propaganda gegen den Staat“ angeklagt worden war, kam er gegen Zahlung einer Kaution vorläufig auf freien Fuß.

Christenverfolgung durch Gesetzesänderung weiter verschärft

Im Mai wurden drei Mitglieder der christlichen Gemeinde der nahe Teheran gelegenen Stadt Fardis, die schon früher wegen ihres Glaubens von Verfolgung betroffen waren, erneut angeklagt. Die erneute Anklage erfolgte aufgrund einer Gesetzesänderung von Anfang 2021, mit der die Verfolgung der christlichen Gemeinden im Iran verschärft wurde.

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Die drei ehemaligen Muslime Milad Goodarzi, Amin Khaki und Alireza Nourmohamadi (im Bild v.l.n.r.), die aktive Mitglieder der christlichen Gemeinde von Fardis sind, wurden wegen „Propaganda für Gedankengut, das vom heiligen Islam abweicht“ angeklagt. Unter ähnlichen Vorwänden waren sie schon im Jahre 2019 verurteilt worden und mussten damals Haftstrafen von mehreren Monaten verbüßen.

Nach den neuen Anklagen mussten die drei Christen hohe Kautionen bezahlen, um nicht sofort wieder in Haft genommen zu werden. Ihnen stehen nun erneut Gerichtprozesse bevor. Im November 2020 waren ihre Wohnungen und die Wohnungen von neun anderen christlichen Familien in Fardis durchsucht worden, wobei persönliche Gegenstände, Computer, Bibeln und andere christliche Bücher beschlagnahmt wurden.

Im Januar und Februar 2021 wurden Mitglieder dieser Familien verhört und ihnen wurde jeglicher Kontakt zu anderen Christen verboten. Im Falle der Zuwiderhandlung wurden ihnen lange Haftstrafen und Berufsverbote angedroht.

Im Weltverfolgungsindex 2021, der im Januar vom christlichen Hilfswerk Open Doors veröffentlicht wurde, wird der Iran an 8. Stelle notiert. Das Teheraner Regime gehört damit weiter zu den schlimmsten Christenverfolgern der Welt. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Unterdrückung der Christen im Iran sich noch verschlimmert.

Das Regime im Iran verschärft – unter Missachtung seiner völkerrechtlichen Verpflichtungen – die Unterdrückung der religiösen Minderheiten. Menschenrechtler fordern die sofortige Freilassung aller Gefangenen, die allein deshalb in Haft sind, weil sie von ihrem Menschenrecht auf Religionsfreiheit Gebrauch gemacht haben.

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