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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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12. Juli 2022

IRAN - Politische Gefangene ohne medizinische Hilfe: Hashem Khastar, Lehrer und Bürgerrechtler

Hashem Khastar wurde allein wegen seiner Regimekritik und seines friedlichen Engagements in der Lehrer-Gewerkschaft zu 16 Jahren Haft verurteilt. Dem kranken Gefangenen wird keine Haftunterbrechung gewährt, und Kontakte zu seiner Familie werden nur sehr eingeschränkt zugelassen.

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Dem 68-jährigen Gefangenen Hashem Khastar (Bild) wird im Vakilabad-Gefängnis der nordostiranischen Provinzhauptstadt Mashhad absichtlich die dringend benötigte medizinische Versorgung verweigert. Der Bürgerrechtler leidet an verschiedenen Krankheiten, darunter hohem Blutdruck und einer Erkrankung des Magen-Darm-Trakts, die zu einem erheblichen Gewichtsverlust geführt haben. Der Gefangene benötigt eine Haftunterbrechung, um sich in einer Klinik außerhalb des Gefängnisses stationär behandeln zu lassen. Die Regime-Justiz verweigert ihm jedoch seit fast drei Jahren jegliche Haftunterbrechung.

Hashem Khastar war Lehrer an einer Fachoberschule für Agrartechnik und gehörte zum Vorstand der Lehrergewerkschaft der Stadt Mashhad. Er hat an zahlreichen friedlichen Protestkundgebungen für die Rechte von Lehrern teilgenommen und wurde aus diesem Grund seit 2008 mehrfach verhaftet.

Im Juni 2019 protestierte Hashem Khastar gemeinsam mit anderen Bürgerechtlern in einem offenen Brief gegen die Diktatur und die systematische Unterdrückung im Iran und forderte den Rücktritt des obersten Regimeführers Khamenei. In dem Brief wurden grundlegende Änderungen der Verfassung des Landes verlangt, um eine Demokratisierung im Iran möglich zu machen.

Am 11. August 2019 wurde Hashem Khastar festgenommen, als er zusammen mit anderen Demonstranten in Mashhad gegen die Willkür protestierte, mit der die Regime-Justiz Bürgerrechtler bestraft. Seitdem wird er im Vakilabad-Gefängnis unter verschärften Haft-Bedingungen festgehalten. Ihm wird keine Haftunterbrechung gewährt, auch nicht aus medizinischen Gründen, und Kontakte zu seiner Familie werden nur sehr eingeschränkt zugelassen.

Im April 2020 wurde der inhaftierte Bürgerrechtler allein wegen seiner Regimekritik und seines friedlichen Engagements in der Lehrer-Gewerkschaft zu 16 Jahren Haft und anschließender Verbannung für zwei Jahre innerhalb Irans verurteilt.

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Sedigheh Maliki-Fard, die Ehefrau von Hashem Khastar (im Bild mit ihrem Mann vor der Inhaftierung) appelliert immer wieder an Menschenrechtsorganisationen, sich für die Freilassung ihres Mannes einzusetzen.

In den Gefängnissen des Teheraner Regimes ist eine der grausamsten Foltermethoden, kranken Häftlingen absichtlich den Zugang zu lebensrettender medizinischer Versorgung zu verweigern. Die Gesundheit und das Leben der Gefangenen werden vorsätzlich aufs Spiel gesetzt. Ihr Tod wird billigend in Kauf genommen oder sogar herbeigeführt. Durch die vorsätzliche Unterlassung medizinischer Hilfe sind zahlreiche politische Häftlinge zu Tode gekommen oder haben bleibende gesundheitliche Schäden erlitten.

Mit der absichtlichen Verweigerung medizinischer Hilfe verletzt das Teheraner Regime das Recht der Gefangenen auf Leben und Gesundheit. Die Weltgemeinschaft muss sich verstärkt für die sofortige Freilassung aller erkrankten politischen Gefangenen im Iran einsetzen. Durch massiven internationalen Druck muss erreicht werden, dass die Unterlassung medizinischer Hilfe in den iranischen Gefängnissen gestoppt wird.

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