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UN-Experten appellieren an die internationale Staatengemeinschaft, das Vorgehen des Teheraner Regimes, das darauf abziele, religiöse Minderheiten und Andersdenkende zum Schweigen zu bringen, nicht hinzunehmen.
Trotz zahlreicher Proteste vonseiten iranischer und internationaler Menschenrechtsverteidiger setzt die Teheraner Diktatur ihren Unterdrückungsfeldzug gegen die religiösen Minderheiten im Iran fort.
Bereits am 22. August hatten mehrere Experten der Vereinten Nationen sich zutiefst besorgt über die eskalierende Verfolgung religiöser Minderheiten im Iran geäußert. Zu den Experten gehörten Javaid Rehman (Bild links), Sonderberichterstatter für die Menschenrechtslage im Iran, und Fernand de Varennes, Sonderberichterstatter für Minderheitenfragen. Sie forderten das Teheraner Regime auf, die Repressalien gegen religiöse Minderheiten und den Missbrauch der Religion zur Verweigerung grundlegender Menschenrechte zu beenden. Alle Gefangenen, die wegen ihres Glaubens in Haft seien, müssten umgehend uns bedingungslos freigelassen werden.
Die UN-Experten wiesen insbesondere auf die verschärfte Unterdrückung der Religionsgemeinschaft der Bahai im Iran hin und sprachen von einer breit angelegten Verfolgungspolitik, von der alle religiösen Minderheiten im Land betroffen seien, darunter auch christliche Konvertiten und von der Staatsdoktrin abweichende islamische Glaubensgemeinschaften.
Die Menschenrechtler appellierten an die internationale Staatengemeinschaft, das Vorgehen des Teheraner Regimes, das darauf abziele, religiöse Minderheiten und Andersdenkende zum Schweigen zu bringen, nicht hinzunehmen.
Unterdessen ist Religionsgemeinschaft der Bahai im Iran weiter brutaler Verfolgung ausgesetzt. In einer Pressemitteilung der Bahá’í-Gemeinde in Deutschland vom 1. September heißt es dazu u.a.:
„Vierzehn Bahá'í, darunter dreizehn Jugendliche, wurden gestern in der nordiranischen Stadt Qaemshahr in der Provinz Mazandaran festgenommen und im Büro des Geheimdienstes von Sari inhaftiert. Die meisten Verhaftungen erfolgten in einem Privathaus, in dem die Jugendlichen gemeinsam Texte studierten und die Bedeutung von Bildung für den sozialen Fortschritt besprachen. Über die Anklagepunkte, die den jungen Bahá'í vorgeworfen werden, wurden keine Informationen veröffentlicht.
Die Verhaftungen sind die jüngsten in einer seit einem Monat andauernden Kampagne der iranischen Regierung gegen die Bahá'í im ganzen Land. Laut der Internationalen Baha'i-Gemeinde (BIC) gingen die Behörden in den letzten 32 Tagen in 245 Fällen gegen Bahá'í vor: Verhaftungen und Inhaftierungen, Zerstörung von Häusern und Beschlagnahmung von Grundstücken, Durchsuchungen von Privat- und Geschäftsräumen, Misshandlungen, Verweigerung von Medikamenten für Inhaftierte und Verweigerung von Hochschulbildung für mehr als hundert junge Menschen.“
Verhaftungswelle im Iran: Das Teheraner Regime verschärft die gewaltsame Unterdrückung der Frauen und Mädchen. Einsatztruppen der Revolutionsgarde gehen im ganzen Iran mit weitverbreiteten Repressalien und Festnahmen gegen Frauen und Mädchen vor, um den Schleierzwang durchzusetzen.
Das Europäische Parlament hat eine Resolution verabschiedet, in der wirksame Sanktionen gegen das Teheraner Regime gefordert werden. Unter anderem wird die EU aufgefordert, die Revolutionsgarde, die das wichtigste Unterdrückungsorgan im Iran ist, als terroristische Organisation zu listen. Menschenrechtler fordern dies seit langem und werten die Resolution des EU-Parlaments als wichtigen Schritt, um gegen die brutale Repression im Iran und die Kriegstreiberei im Nahen Osten vorzugehen.
Nach dem Angriff auf Israel bereitet die Europäische Union weitere Sanktionen gegen Einrichtungen und Funktionäre des Teheraner Regimes vor. Die Sanktionen, die in den letzten Jahren wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen gegen das Regime verhängt worden waren, wurden bereits bis zum 13. April 2025 verlängert.