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Regime-Truppen haben den Campus der renommierten Sharif-Universität in Teheran abgeriegelt und Studenten und Professoren brutal angegriffen und verhaftet.
02.10.2022 – Friedliche Kundgebung auf dem Campus der Teheraner Sharif-Universität vor dem Angriff durch Unterdrückungstruppen des Regimes.
Am Abend des 2. Oktober haben Regime-Truppen in Teheran eine friedliche Protestkundgebung von Studierenden unter Einsatz von massiver Gewalt aufgelöst. Sie riegelten den Campus der renommierten Sharif-Universität ab und verfolgten flüchtende Studenten und Professoren auf dem Campus und in einer Tiefgarage der Universität mit Motorrädern. Wer diesen Hetzjagden nicht entkommen konnte, wurde verprügelt und verhaftet. Auch mehrere Professoren der Universität wurden von den Regime-Gardisten mit Schlagstöcken angegriffen.
02.10.2022 - Massiver Einsatz von Regime-Truppen zur Abriegelung der Sharif-Universität
Mehrere Stunden lang blieb der Campus abgeriegelt, während immer wieder Schüsse fielen und Tränengas eingesetzt wurde. Tausendfach in den sozialen Medien geteilte Videos zeigten eine starke Präsenz von bewaffneten Truppen. Familienangehörige versammelten sich vor den verschossenen Eingängen der Universität und forderten die Freilassung der dort Eingeschlossenen und Verhafteten. Dutzende Autofahrer haben die Straßen rund um den Campus blockiert, um die Regime-Truppen aufzuhalten. Der Unterricht in der Sharif-Universität wurde bis auf weiteres eingestellt.
02.10.2022 - Familienangehörige versammeln sich vor den verschossenen Eingängen der Sharif-Universität und fordern die Freilassung der dort Eingeschlossenen und Verhafteten.
Menschenrechtler haben die internationale Staatengemeinschaft dringend aufgefordert, die andauernde Gewalt gegen friedliche Bürgerproteste im Iran nachdrücklich zu verurteilen und wirksam zu handeln, damit die Verhafteten, die in Foltergefängnisse verschleppt wurden, freigelassen werden. Amnesty International hatte schon am 30.09.2022 davor gewarnt, dass das Regime seine gesamte Repressionsmaschinerie mobilisiert, um die Proteste im ganzen Land rücksichtslos zu unterdrücken.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen fordert die Freilassung von Elaheh Mohammadi und Nilufar Hamedi. Sie wurden wegen "Verschwörung und Rebellion gegen die nationale Sicherheit" und "staatsfeindlicher Propaganda" angeklagt - Vorwürfe, die möglicherweise mit der Todesstrafe geahndet werden.
Die Gräueltaten des Regimes im Iran machen auch vor Kindern nicht Halt. Seit Beginn der Protestdemonstrationen im Herbst 2022 haben viele Jungen und Mädchen im Alter zwischen 6 und 17 Jahren durch Regime-Gewalt ihr Leben verloren.
Reporter ohne Grenzen: "Teheran will, dass unabhängige Medienschaffende in einem Klima der Angst leben. Das Regime setzt auf Razzien, körperliche Gewalt und Isolationshaft. Das ist nicht hinnehmbar. Die Herrscher müssen endlich verstehen, dass sich abweichende, unabhängige Stimmen nicht für immer unterdrücken lassen."