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Das Teheraner Regime verschärft die Verfolgung von Lehrkräften, die sich gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit engagieren. Immer mehr Lehrerinnen und Lehrer sind von Verhaftungen, Gefängnisstrafen und Berufsverboten betroffen. Iranische Lehrerverbände rufen die Weltgemeinschaft auf, sich für die Freilassung aller Lehrkräfte einzusetzen, die im Iran wegen ihrer Menschenrechtsarbeit inhaftiert sind.
Iran: Lehrerinnen fordern die Freilassung inhaftierter Kollegen.
Am 17. Juni hat ein Regime-Gericht in der südiranischen Provinzhauptstadt Shiraz acht Lehrkräfte zu insgesamt 34 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Justizapparat, der dem Regime als Unterdrückungsinstrument dient, wirft den Lehrkräften vor, mit ihrer Arbeit in der Lehrergewerkschaft und ihrer Teilnahme an friedlichen Bürgerprotesten die Staatssicherheit zu gefährden.
Die Lehrerinnen Mojgan Bagheri (Bild links) und Zahra Esfandiari wurden zu Gefängnisstrafen von fünf bzw. zwei Jahren verurteilt. Sie waren am 12. Mai 2022 während einer Kundgebung von Lehrkräften in Shiraz festgenommen worden. Nach zwei Monaten willkürlicher Haft wurden sie vorläufig freigelassen. Nun droht ihnen jahrelange Gefangenschaft.
Zu den Lehrern, die zu jeweils fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurden, gehören auch Mohammad Ali Zahmatkesh (Bild links) und Asghar Amirzadegan. Beide waren schon mehrfach in Haft, weil sie sich in der Lehrergewerkschaft engagieren und im Internet für die Rechte von Lehrern eintreten.
Unterdessen begann am 17. Juni in der südwestiranischen Provinzhauptstadt Ahvaz der Gerichtsprozess gegen 11 Lehrerinnen und Lehrer, die der Lehrergewerkschaft der Provinz Khuzestan angehören. Auch sie wurden wegen angeblicher „Gefährdung der Staatssicherheit und Propaganda gegen das Regime“ angeklagt. Zu den Angeklagten gehört Kowkab Badaghi, Sportlehrerin an einer Oberschule der Stadt Izeh.
Kowkab Badaghi steht neben einer Tafel, auf der steht: „Mutige Menschen sind diejenigen, die Geschichte schreiben.“
Iranische Lehrerverbände haben die Weltgemeinschaft aufgerufen, sich mit einer Solidaritätskampagne für die Freilassung aller Lehrkräfte einzusetzen, die im Iran wegen ihres Einsatzes für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte inhaftiert sind.
Die Bildungsinternationale (BI), der Dachverband von rund vierhundert Bildungsgewerkschaften aus 170 Ländern, hatte das Teheraner Regime bereits im Februar 2023 aufgefordert, alle Gefangenen sofort und bedingungslos freizulassen, die im Zusammenhang mit ihrer Gewerkschaftsarbeit inhaftiert sind. Die BI fordert darüberhinaus die umgehende Freilassung aller Lehrkräfte, Studierenden und anderer Bürgerinnen und Bürger, die wegen ihrer Teilnahme an den friedlichen Protesten für Demokratie festgenommen wurden. Das Recht auf Versammlungsfreiheit müsse für alle Menschen im Iran gewährleistet werden.
Menschenrechtsgruppen weisen darauf hin, dass politische Häftlinge in den Gefängnissen des Teheraner Regimes zunehmend brutaler Folter ausgesetzt sind. Berichte häufen sich, dass Gefangene zu Tode gefoltert wurden. Die Folterungen werden vom Regime systematisch vertuscht. Folteropfer und ihre Familienangehörigen werden Repressalien ausgesetzt und eingeschüchtert.
Ein geheimer Bericht, der dem britischen Sender BBC zugespielt wurde, belegt, was Menschenrechtler schon im Herbst 2022 berichtet hatten: Die 16-jährige Nika Shakarami wurde während einer Protestdemonstration in Teheran von Regime-Truppen verschleppt, vergewaltigt und ermordet. Das iranische Regime hatte behauptet, die Schülerin habe sich selbst das Leben genommen.
Das Teheraner Regime greift zunehmend zu Hinrichtungen, um den Terror gegen die aufbegehrende Bevölkerung zu verschärfen. Mehrere Häftlinge, die im Zusammenhang mit der Protestbewegung für Freiheit und Menschenrechte festgenommen wurden, sind in Hinrichtungsgefahr. Zu ihnen gehört der bekannte Liedermacher und Rapper Toomaj Salehi, der im April zum Tode verurteilt wurde.