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22. Juli 2023

Regime verschärft Christenverfolgung: Mehr als 50 Christen im Iran verhaftet

Das Teheraner Regime gehört zu den schlimmsten Christenverfolgern der Welt. Die iranischen Christen, die trotz Verfolgung und Repressalien an ihrem Glauben festhalten und ihr Recht auf Religionsfreiheit verteidigen, sind Razzien, Verhaftungen und schweren Bestrafungen ausgesetzt. Davon sind vor allem Menschen betroffen, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind.

Berichten von Menschenrechtlern zufolge hat das Teheraner Regime seit dem 10. Juli in zahlreichen Wohnungen von Christen im Iran Razzien durchführen lassen, wobei über 50 Christinnen und Christen verhaftet wurden. Die meisten der Festgenommen sind ehemalige Muslime, die den christlichen Glauben angenommen haben und sich in Hauskirchen zu Gottesdiensten treffen. Die Razzien fanden in der Hauptstadt Teheran und der nahegelegenen Stadt Karaj, im nordiranischen Rasht, sowie in den Städten Orumiyeh und Aligoudarz (Nordwestiran) statt. Das Regime verfolgt christliche Hausgemeinden allein wegen ihres Glaubens als „Gruppen, die darauf abzielen, die nationale Sicherheit zu untergraben“.

Repressalien gegen inhaftierte Christen

Matthias-150

Unterdessen werden iranische Christen, die bereits zu Haftstrafen verurteilt wurden und inhaftiert sind, zusätzlichen Repressalien ausgesetzt. Davon ist auch der Pastor Matthias Ali-Haghnejad (Bild) betroffen. Er war vor Jahren wegen „Verbreitung des Evangeliums“ zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Seit Januar 2022 verbüßte er seine Haftstrafe im Gefängnis seiner nordiranischen Heimatstadt Anzali. Dort waren zumindest Familienbesuche möglich.

Am 9. Juli wurde der Pastor jedoch ohne vorherige Ankündigung zwangsweise in das Gefängnis der Stadt Minab im äußersten Süden Irans verlegt. Die Regime-Justiz hat angewiesen, dass er den Rest der sechsjährigen Haftstrafe in diesem Gefängnis, das über 1500 Kilometer von seiner Heimatstadt entfernt ist, verbringen muss. Mit der Zwangsverlegung von Gewissensgefangenen und politischen Häftlingen in weit abgelegene Gefängnisse verfolgt das Regime das Ziel, die Gefangenen von ihren Familien und Mitgefangenen zu isolieren und erschwerten Haftbedingungen auszusetzen.

Teheraner Regime gehört zu den schlimmsten Christenverfolgern der Welt

Im Weltverfolgungsindex 2023, den das überkonfessionelle christliche Hilfswerk Open Doors im Januar veröffentlicht hat, nimmt der Iran den Platz 8 ein. Damit gehört das Teheraner Regime zu den schlimmsten Christenverfolgern der Welt. Im Bericht von Open Doors heißt es zur Lage im Iran u.a.:

«Christliche Konvertiten, die den Islam verlassen haben, tragen die Hauptlast der Verstöße gegen Religionsfreiheit. Diese Verstöße werden vor allem durch die Regierung und in einem geringeren Maße durch die Gesellschaft und die Familien der Konvertiten begangen. Die Regierung sieht in christlichen Konvertiten einen Versuch westlicher Länder, den Islam und die islamische Regierung Irans zu untergraben.

Leiter von Gruppen solcher christlicher Konvertiten sowie Gemeindeleiter und einfache Mitglieder anderer Denominationen und Kirchen, die christliche Konvertiten unterstützen, werden verhaftet, vor Gericht gestellt und wegen „Verbrechen gegen die nationale Sicherheit“ zu langen Haftstrafen verurteilt.

Die traditionellen armenischen und assyrischen Kirchen sind zwar durch den Staat anerkannt und geschützt, ihre Mitglieder werden jedoch als Bürger zweiter Klasse behandelt und sie leiden unter rechtlicher Diskriminierung. Es ist ihnen verboten, bei der Durchführung jeglicher Gemeindeaktivitäten oder der Erstellung christlicher Materialien die Landessprache Farsi zu verwenden; und die meisten Arbeitsplätze sind Muslimen vorbehalten, insbesondere staatliche Stellen. Außerdem ist Christen der armenischen und assyrischen Kirchen der Kontakt mit (farsisprachigen) christlichen Konvertiten verboten; ihre Gottesdienste dürfen diese Konvertiten nicht besuchen.»

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