Menschenrechtsverein


Sprungmarken

Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
0323-Aktuelles-500
14. August 2023

Bahai im Iran: Allein wegen ihres Glaubens zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt

Religionsfreiheit verteidigen! Menschenrechtler fordern die sofortige Freilassung aller Gefangenen, die im Iran allein wegen ihres Glaubens festgehalten werden, und rufen die internationale Gemeinschaft auf, sich wirksam für den Stopp der Verfolgung der Bahai und anderer religiöser Minderheiten im Iran einzusetzen.

Bahai-300

Die Regime-Justiz im Iran, die als Unterdrückungsinstrument agiert, hat am 9. August die Verurteilung von zwei international bekannten Mitgliedern der iranischen Bahai-Gemeinde bestätigt. Mahvash Sabet und Fariba Kamalabadi (Bild) wurden allein wegen ihrer Zugehörigkeit zur religiösen Minderheit der Bahai zu jeweils zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

Beide Frauen sind bereits seit über einem Jahr im Teheraner Evin-Gefängnis in Haft. Sie wurden Ende Juli 2022 festgenommen, als der Geheimdienst des Regimes aufgrund von haltlosen Anschuldigungen Razzien in den Wohnungen und Geschäften von mindestens 52 Bahai durchführte. Mahvash Sabet und Fariba Kamalabadi wurden anschließend wegen angeblicher „Gefährdung der Staatssicherheit“ angeklagt, ein Vorwand, mit dem das Teheraner Regime die Bahai allein wegen ihres Glaubens verfolgt. Im November 2022 wurden die beiden Frauen zu jeweils zehn Jahren Haft verurteilt. Das Urteil wurde nun bestätigt.

Mahvash Sabet und Fariba Kamalabadi gehörten bis 2008 zu der ehemaligen siebenköpfigen Leitungsgruppe der iranischen Bahai-Gemeinde. Um die Unterdrückung der Bahai-Gemeinde zu verschärfen, wurde diese Leitungsgruppe im Jahre 2007 bzw. 2008 inhaftiert und für ein Jahrzehnt im Gefängnis festgehalten. Mahvash Sabet und Fariba Kamalabadi kamen 2017 aus der Haft frei, wurden dann aber Ende Juli 2022 erneut festgenommen.

Die Pädagogin Mahvash Sabet hat während ihrer Haftzeit im Evin-Gefängnis Gedichte geschrieben, die verbreitet und später unter dem Titel „Prison Poems“ auf Englisch veröffentlicht wurden. Sie wurde 2017 als „English PEN International Writer of Courage“ ausgezeichnet. Als Folge ihrer langjährigen Gefangenschaft leidet Mahvash Sabet unter anhaltenden Gesundheitsproblemen, einschließlich Knochentuberkulose und Asthma. Um die 70-jährige Gefangene zusätzlich zu quälen, wird ihr die dringend notwendige medizinische Versorgung verweigert. Ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich.

Die 60-jährige Fariba Kamalabadi ist Entwicklungspsychologin, Mutter und Großmutter. In mehreren Botschaften aus dem Gefängnis hat Fariba Kamalabadi auf die unmenschlichen Haftbedingungen aufmerksam gemacht.

Sanaz-150

Unterdessen wurde in der nordostiranischen Provinzhauptstadt Mashhad die 45-jährige Sanaz Tafazoli (Bild), die der dortigen Bahai-Gemeinde angehört, zu 10 Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Auch ihr wird vorgeworfen, dass sie als aktives Mitglied der Bahai-Gemeinde die „Staatssicherheit gefährdet“.

Sanaz Tafazoli wurde am 22. November 2022 verhaftet und wird seither im Vakilabad-Gefängnis von Mashhad festgehalten. Vor der Festnahme wurde ihre Wohnung durchsucht, und religiöse Schriften im Zusammenhang mit ihrem Bahai-Glauben wurden beschlagnahmt.

Menschenrechtler fordern die sofortige Freilassung aller Gefangenen, die im Iran allein wegen ihres Glaubens festgehalten werden, und rufen die internationale Gemeinschaft auf, sich wirksam für den Stopp der Verfolgung der Bahai und anderer religiöser Minderheiten im Iran einzusetzen.

mehr Informationen:
Iran: Religionsgemeinschaft der Bahá’í ist anhaltender Verfolgung und Gewalt ausgesetzt



27. April 2024

UNO: Gewaltsame Unterdrückung der Frauen im Iran stoppen!

Verhaftungswelle im Iran: Das Teheraner Regime verschärft die gewaltsame Unterdrückung der Frauen und Mädchen. Einsatztruppen der Revolutionsgarde gehen im ganzen Iran mit weitverbreiteten Repressalien und Festnahmen gegen Frauen und Mädchen vor, um den Schleierzwang durchzusetzen.

26. April 2024

EU-Parlament fordert wirksame Maßnahmen gegen die Kriegstreiberei und die Menschenrechtsverletzungen des Teheraner Regimes

Das Europäische Parlament hat eine Resolution verabschiedet, in der wirksame Sanktionen gegen das Teheraner Regime gefordert werden. Unter anderem wird die EU aufgefordert, die Revolutionsgarde, die das wichtigste Unterdrückungsorgan im Iran ist, als terroristische Organisation zu listen. Menschenrechtler fordern dies seit langem und werten die Resolution des EU-Parlaments als wichtigen Schritt, um gegen die brutale Repression im Iran und die Kriegstreiberei im Nahen Osten vorzugehen.

20. April 2024

Wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen: EU verlängert Sanktionen gegen das Teheraner Regime

Nach dem Angriff auf Israel bereitet die Europäische Union weitere Sanktionen gegen Einrichtungen und Funktionäre des Teheraner Regimes vor. Die Sanktionen, die in den letzten Jahren wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen gegen das Regime verhängt worden waren, wurden bereits bis zum 13. April 2025 verlängert.


Weitere Meldungen ..

Sprungmarken