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Die Machthaber im Iran verschärfen die Verfolgung von Frauen, die sich gegen die Diktatur stellen. Menschenrechtsaktivistinnen werden willkürlich verhaftet, gefoltert und mit langjähriger Haft bestraft.
Marzieh Farsi, Forough Taghipour und Zahra Safaei (im Bild v.l.n.r.) wurden zu insgesamt 35 Jahren Gefängnis verurteilt.
Im Februar wurden in Teheran drei Frauen, die sich gegen die islamistische Diktatur und für Menschenrechte einsetzen, mit insgesamt 35 Jahren Haft bestraft. Marzieh Farsi und Forough Taghipour wurden jeweils zu 15 Jahren Haft verurteilt, während Zahra Safaei eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren erhielt.
Marzieh Farsi
Die 58-jährige Marzieh Farsi wird seit August 2023 im Teheraner Evin-Gefängnis festgehalten. Wegen ihres Einsatzes für Menschenrechte wird die Teheranerin seit Jahren mit willkürlichen Verhaftungen und Gefängnisstrafen verfolgt. Sie war bereits von Februar 2020 bis zum Februar 2023 in Haft.
Marzieh Farsi ist krebskrank. Die dringend notwendige medizinische Versorgung wird ihr jedoch verweigert. In den Gefängnissen des Regimes werden kranke Gefangene zusätzlich gequält, indem ihnen der Zugang zu ärztlichen Behandlungen und Medikamenten verboten wird. Viele Gefangene haben dadurch ihr Leben verloren.
Forough Taghipour
Die 29-jährige Buchhalterin Forough Taghipour ist ebenfalls seit August 2023 im Teheraner Evin-Gefängnis in Haft. Auch sie wurde in den vergangenen Jahren schon mehrfach inhaftiert, darunter im berüchtigten Gharchak-Frauengefängnis, wo die Haftbedingungen menschenunwürdig und brutal sind.
Zahra Safaei
Die 61-jährige Zahra Safaei gehört einer Teheraner Familie an, die sich von Anfang an gegen die islamistische Diktatur gestellt hat. Auch ihr Vater war politischer Gefangener und wurde 1981 hingerichtet. Zahra Safaei selbst war in den 1980er Jahren acht Jahre lang in politischer Haft. Von 2020 bis Anfang 2023 war sie erneut inhaftiert, obwohl sie herzkrank ist und im Gefängnis einen Schlaganfall erlitt. Seit September 2023 wird sie im Teheraner Evin-Gefängnis festgehalten.
Aufruf zu Solidarität
Die Weltgemeinschaft muss sich nachdrücklich für die Frauen einsetzen, die im Iran verfolgt werden, weil sie sich gegen die Diktatur stellen. Der internationale öffentliche Druck muss erheblich zunehmen, um die Repressalien gegen Menschenrechtlerinnen zu stoppen und die Freilassung von Gefangenen zu erreichen.
Verhaftungswelle im Iran: Das Teheraner Regime verschärft die gewaltsame Unterdrückung der Frauen und Mädchen. Einsatztruppen der Revolutionsgarde gehen im ganzen Iran mit weitverbreiteten Repressalien und Festnahmen gegen Frauen und Mädchen vor, um den Schleierzwang durchzusetzen.
Das Europäische Parlament hat eine Resolution verabschiedet, in der wirksame Sanktionen gegen das Teheraner Regime gefordert werden. Unter anderem wird die EU aufgefordert, die Revolutionsgarde, die das wichtigste Unterdrückungsorgan im Iran ist, als terroristische Organisation zu listen. Menschenrechtler fordern dies seit langem und werten die Resolution des EU-Parlaments als wichtigen Schritt, um gegen die brutale Repression im Iran und die Kriegstreiberei im Nahen Osten vorzugehen.
Nach dem Angriff auf Israel bereitet die Europäische Union weitere Sanktionen gegen Einrichtungen und Funktionäre des Teheraner Regimes vor. Die Sanktionen, die in den letzten Jahren wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen gegen das Regime verhängt worden waren, wurden bereits bis zum 13. April 2025 verlängert.