Menschenrechtsverein


Sprungmarken

Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
Internationales-500
01. Oktober 2023

Bildungsinternationale fordert das Ende der Menschenrechtsverletzungen im Iran

Der Gewerkschaftsdachverband Bildungsinternationale verlangt die Freilassung aller inhaftierten Mitglieder der iranischen Lehrergewerkschaften und fordert das Teheraner Regime auf, die Grundrechte und -freiheiten aller Arbeitnehmer zu respektieren, einschließlich der Vereinigungs- und Meinungsfreiheit sowie des Rechts auf friedliche Versammlungen ohne staatliche Einmischung.

Die Bildungsinternationale (BI) - englisch: Education International (EI) - ist der Dachverband von rund vierhundert Bildungsgewerkschaften aus 170 Ländern. Sie vertritt weltweit mehr als dreißig Millionen Lehrkräfte und andere Beschäftigte im Bildungswesen.

BI-200

Im September hat die Bildungsinternationale in einer Erklärung darauf hingewiesen, dass der repressive Staatsapparat im Iran versucht, alle abweichenden Meinungen zum Schweigen zu bringen, und seine Angriffe auf iranische Bürger, Lehrer und Gewerkschafter verstärkt, was zu schweren Verletzungen der Menschen- und gewerkschaftlichen Rechte sowie der bürgerlichen Freiheiten führt.

Angriffe auf Lehrkräfte und ihre Gewerkschaften

Seit Jahren, so die Erklärung der Bildungsinternationale, würden iranische Lehrkräfte immer wieder ihre berechtigten Forderungen nach menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und der Anerkennung ihrer Grundrechte und -freiheiten als Arbeitnehmer und Bürger äußern. Seit dem 1. Mai 2022 seien mehrere führende Mitglieder der Lehrergewerkschaften wegen friedlicher und legaler Gewerkschaftsaktivitäten unrechtmäßig festgenommen, inhaftiert und gefoltert worden. In den letzten Wochen habe das Regime die Repression gegen Lehrkräfte und ihre Gewerkschaftsvertreter verschärft, um ein Wiederaufleben der Protestkundgebungen vom letzten Jahr zu verhindern.

Dazu erklärte David Edwards, Generalsekretär der Bildungsinternationale: „Die inhaftierten Lehrergewerkschaftsführer haben weder gegen nationale noch internationale Gesetze verstoßen. Ihre Festnahme, Inhaftierung, Folter und fortgesetzte Gefangenschaft stellen einen Verstoß gegen das Grundrecht der Arbeitnehmer auf Vereinigungs- und Meinungsfreiheit dar.“

Die Bildungsinternationale wies darauf hin, dass inhaftierte Mitglieder der Lehrergewerkschaften schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind, darunter:

  • Einzelhaft über längere Zeiträume
  • Folter, um falsche Geständnisse und den Verzicht auf Gewerkschaftsarbeit zu erzwingen
  • Längere Inhaftierung über die ursprünglichen Haftstrafen hinaus
  • Unzureichender Zugang zu medizinischer Behandlung
  • Beschränkter Zugang zu Rechtsbeiständen und eingeschränkte Familienbesuchsrechte
  • Belästigung von Familienangehörigen
  • Entlassungen aus dem Schuldienst

jafar-ebrahimi-150-2

Besonders besorgt äußert sich die Bildungsinternationale über den Zustand des Lehrers Jafar Ebrahimi (Bild). Er wurde wegen seiner legalen Gewerkschaftsaktivitäten zu Unrecht inhaftiert und sitzt seit 20 Monaten im Gefängnis. In dieser Zeit hat sich sein Gesundheitszustand erheblich verschlechtert und er läuft nun Gefahr, sein Augenlicht zu verlieren, wenn er nicht sofort Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung erhält. Die Bildungsinternationale hat das iranische Regime aufgefordert, sicherzustellen, dass Jafar Ebrahimi dringend medizinisch versorgt und bedingungslos freigelassen wird.

Gleichzeitig hat die Bildungsinternationale ihre Mitgliedsorganisationen auf der ganzen Welt dringend zu Solidarität und Unterstützung für die verfolgten Lehrerinnen und Lehrer im Iran aufgerufen.

mehr Informationen



Spendenaufruf-80 Iran: Menschenrechte verteidigen! Hinrichtungen stoppen! zum Spendenaufruf

eu-parlament-190 2 EU-Parlament fordert wirksame Maßnahmen gegen die Kriegs-treiberei und die Menschenrechts-verletzungen des Teheraner Regimes weiterlesen

UN-Human-Rights-Council-190 UNO-Menschenrechtsrat beschließt weitere Ermittlungen zu den Menschenrechtsverletzungen im Iran weiterlesen

un-fact-finding-mission-iran-190 UN-Untersuchungskommission: Regime im Iran begeht Verbrechen gegen die Menschlichkeit weiterlesen

EU-80 2 Wegen Menschenrechts-verletzungen: EU verlängert Sanktionen gegen das Teheraner Regime weiterlesen

1123-UN-Experten-190 UN-Experten verurteilen die neue Angriffswelle gegen Mädchen und Frauen im Iran weiterlesen

Türk-80 UNO-Menschenrechts-kommissar fordert Abschaffung der Todesstrafe im Iran weiterlesen

Flagge-80 Bundesregierung fordert Ende der Straflosigkeit für Menschenrechts-verletzungen im Iran weiterlesen

EI-80 Bildungs-internationale fordert Freilassung von inhaftierten Lehrkräften im Iran weiterlesen

wma-80 Ärzteverbände setzen sich gegen Hinrichtung im Iran ein weiterlesen


Sprungmarken