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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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24. Januar 2022

Reporter ohne Grenzen (RSF): Der Tod des iranischen Schriftstellers Baktash Abtin muss von der UNO untersucht werden

Die Unterlassung medizinischer Hilfe, so RSF, werde vom iranischen Regime vorsätzlich angewendet, um inhaftierte Dissidenten auszuschalten. Es sei an der Zeit, dieses kriminelle Vorgehen, das staatlichem Mord entspreche, zu stoppen.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF), die sich weltweit für Informationsfreiheit einsetzt, hat die Vereinten Nationen aufgerufen, den Tod des regimekritischen iranischen Schriftstellers und Journalisten Baktash Abtin durch eine unabhängige internationale Kommission untersuchen zu lassen.

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Genf, vor der UNO-Zentrale: Mahnwache von Exiliranern im Gedenken an Baktash Abtin

Abtin, ein hochrangiges Mitglied des iranischen Schriftstellerverbandes, war im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftiert gewesen, als er sich mit dem Corona-Virus infizierte. Trotz lebensgefährlicher Symptome einer COVID-19-Erkrankung hat die Regime-Justiz die dringend notwendige Behandlung des Gefangenen in einem Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses immer wieder verzögert. Als Abtin schließlich viel zu spät in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, war er Berichten zufolge bereits in einem äußerst kritischen Zustand. Nach mehreren Tagen im Koma ist er am 8. Januar an den Folgen der Corona-Infektion verstorben.

In einer Pressemitteilung vom 15. Januar erklärte ein Sprecher von Reporter ohne Grenzen, dass die Unterlassung medizinischer Hilfe vom iranischen Regime vorsätzlich angewendet werde, um inhaftierte Dissidenten auszuschalten. RSF fordere die UN-Sonderberichterstatter, die sich mit der Menschenrechtslage im Iran, willkürlichen Hinrichtungen und Folter befassen, auf, den Tod von Baktash Abtin mit allen verfügbaren Mitteln aufzuklären. Es sei an der Zeit, dieses kriminelle Vorgehen, das staatlichem Mord entspreche, zu stoppen.

Reporter ohne Grenzen äußerte sich auch besorgt über den Gesundheitszustand weiterer Schriftsteller und Journalisten, die sich im Iran wegen regimekritischer Äußerungen in Haft befinden, und wies darauf hin, dass bereits mehrere Medienmitarbeiter in Gefängnissen des Teheraner Regimes zu Tode gekommen sind, darunter die iranisch-kanadische Fotojournalistin Zahra Kazemi. Die Verantwortlichen für den Tod der Gefangenen genießen bis heute im Iran Straflosigkeit.

mehr Informationen

Die deutsche Sektion von Reporter ohne Grenzen schreibt zur Lage im Iran:

„Der Iran gehört seit der Islamischen Revolution von 1979 zu den repressivsten Ländern weltweit für Journalist*innen. Hunderte wurden dort seitdem strafverfolgt, inhaftiert oder hingerichtet. Medien unterliegen systematischer staatlicher Kontrolle, das Internet wird umfassend zensiert, überwacht und, etwa während regierungskritischer Demonstrationen, immer wieder für längere Zeit abgeschaltet. Kritische Medienschaffende werden ständig drangsaliert, immer wieder willkürlich inhaftiert oder in unfairen Verfahren zu langen Haftstrafen verurteilt. Ihre Haftbedingungen sind oft lebensgefährlich. Die Verfolgung erstreckt sich auch auf ausländische Medien sowie auf Journalist*innen im Exil und ihre im Iran lebenden Verwandten. Bürgerjournalist*innen verbreiten über soziale Medien viele unabhängige Informationen, werden dafür jedoch immer mehr bedrängt. Während der Corona-Pandemie zensierte das Regime die Nachrichten wie kaum ein anderes Land.“

mehr Informationen zum Tod von Baktash Abtin



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