Menschenrechtsverein


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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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04. Juli 2022

Repression im Iran: 230 Lehrerinnen und Lehrer seit Mai 2022 verhaftet

Gewerkschaftlich und menschenrechtlich engagierte Lehrkräfte werden in Regime-Gefängnissen gefoltert, um sie zu zwingen, sich mit falschen Geständnissen selbst zu belasten.

Nach Angaben der iranischen Lehrer-Gewerkschaften wurden in den vergangenen zwei Monaten in verschiedenen Städten des Landes mehr als 230 Lehrkräfte allein wegen ihres gewerkschaftlichen und menschenrechtlichen Engagements verhaftet. Ein Teil der Festgenommenen wurde vorläufig wieder freigelassen, die meisten befinden sich jedoch weiterhin in Gefangenschaft.

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Zu den Lehrern, die im Iran in Haft sind, gehören Jafar Ebrahimi, Rasoul Bodaghi und Mohammad Habibi (im Bild v.l.n.r.). Sie werden im Teheraner Evin-Gefängnis ohne Kontakt zur Außenwelt in einem Trakt festgehalten, der von Regime-Geheimdienst kontrolliert wird und dafür berüchtigt ist, dass dort Gefangene gefoltert werden, um sie zu zwingen, sich mit falschen Geständnissen selbst zu belasten.

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In der nordwestiranischen Stadt Saqqez wurden am 16. Juni 2022 zehn gewerkschaftlich engagierte Lehrer (Bild) im Laufe von friedlichen Protestkundgebungen verhaftet. Khaled Abdullahi, Soleiman Abdi, Ahmad Qaderi, Amanj Amini, Zahed Moradi, Esmail Reyhani, Hessam Khakpour, Taher Hamedi, Mohsen Shokouhi und Hassan Rahimian sind aus Protest gegen ihre unrechtmäßige Gefangenschaft in einen Hungerstreik getreten.

Das Regime verschärft die Repression gegen Lehrerinnen und Lehrer als Reaktion auf große Protestkundgebungen und Streiks, die in den letzten Monaten in über 100 iranischen Städten stattgefunden haben und von den Lehrergewerkschaften organisiert wurden. Die Lehrkräfte fordern bessere Arbeitsbedingungen, gerechte Löhne und das Ende der Diskriminierung und Unterdrückung. Immer mehr Beschäftigte im iranischen Bildungsbereich stellen sich der Diktatur entgegen.

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Juni 2022: Iranische Lehrer protestieren für die Freilassung ihrer inhaftierten Kollegen

Mehr Informationen: Iran - Lehrerinnen und Lehrer in unrechtmäßiger Gefangenschaft

Im Juni haben mehrere Menschenrechtsexpertinnen und -Experten der Vereinten Nationen in einer gemeinsamen Erklärung ihre tiefe Besorgnis über die Gewalt zum Ausdruck gebracht, mit der das Teheraner Regime die Zivilgesellschaft im Iran unterdrückt. Davon betroffen seien u.a. Lehrkräfte und Gewerkschafter, die nach friedlichen Protesten für bessere Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne verhaftet worden seien, sowie Rechtsanwälte und Menschenrechtsaktivisten. Die Verantwortlichen für das gewaltsame Vorgehen gegen die Protestierenden müssten zur Rechenschaft gezogen werden, so heißt es in der Erklärung.

Mehr Informationen: UN-Experten: Zivilgesellschaft im Iran ist gewaltsamer Unterdrückung ausgesetzt



27. April 2024

UNO: Gewaltsame Unterdrückung der Frauen im Iran stoppen!

Verhaftungswelle im Iran: Das Teheraner Regime verschärft die gewaltsame Unterdrückung der Frauen und Mädchen. Einsatztruppen der Revolutionsgarde gehen im ganzen Iran mit weitverbreiteten Repressalien und Festnahmen gegen Frauen und Mädchen vor, um den Schleierzwang durchzusetzen.

26. April 2024

EU-Parlament fordert wirksame Maßnahmen gegen die Kriegstreiberei und die Menschenrechtsverletzungen des Teheraner Regimes

Das Europäische Parlament hat eine Resolution verabschiedet, in der wirksame Sanktionen gegen das Teheraner Regime gefordert werden. Unter anderem wird die EU aufgefordert, die Revolutionsgarde, die das wichtigste Unterdrückungsorgan im Iran ist, als terroristische Organisation zu listen. Menschenrechtler fordern dies seit langem und werten die Resolution des EU-Parlaments als wichtigen Schritt, um gegen die brutale Repression im Iran und die Kriegstreiberei im Nahen Osten vorzugehen.

20. April 2024

Wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen: EU verlängert Sanktionen gegen das Teheraner Regime

Nach dem Angriff auf Israel bereitet die Europäische Union weitere Sanktionen gegen Einrichtungen und Funktionäre des Teheraner Regimes vor. Die Sanktionen, die in den letzten Jahren wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen gegen das Regime verhängt worden waren, wurden bereits bis zum 13. April 2025 verlängert.


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