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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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07. Februar 2020

Iran: Regime-Gewalt gegen Demonstranten fordert weitere Todesopfer

Viele Demonstranten, die bei der gewaltsamen Niederschlagung der Bürgerproteste im November 2019 verwundet wurden, wurden nicht ausreichend medizinisch behandelt, weil Regime-Truppen Krankenhäuser durchsuchen und überwachen. Sie sind in einem lebensbedrohlichen Zustand, andere sind bereits an ihren unbehandelten Schussverletzungen gestorben.

Das Teheraner Regime übt im ganzen Iran weiter Repression aus, um weitere Bürgerproteste zu verhindern. Als im November 2019 hunderttausende Menschen in mehr als 190 iranischen Städten gegen die Diktatur demonstrierten, haben Regime-Truppen Ansammlungen friedlicher Demonstranten mit scharfer Munition unter Beschuss genommen.

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November 2019: Regime-Truppen gegen Demonstranten in der nordwestiranischen Stadt Urmia

Die Leiterin des Menschenrechtskommissariats der UNO, Michelle Bachelet, hat den Regime-Truppen im Iran die gezielte Tötung von Demonstranten vorgeworfen. Regime-Gardisten, so Bachelet, haben im November wehrlose Demonstranten in den Rücken geschossen oder direkt auf Gesicht und lebenswichtige Organe gezielt. „Sie haben geschossen, um zu töten“, erklärte die Menschenrechtskommissarin.

Menschenrechtsgruppen berichten, dass bei diesem Massaker mehr als 1500 Demonstranten getötet wurden, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Die Anzahl der Verletzten, von denen die meisten Schussverletzungen aufwiesen, wird auf mehrere Tausend geschätzt.

Im November haben Regime-Truppen im ganzen Iran Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen durchsucht. Sie verhafteten dort verwundete Demonstranten und brachten sie in Gefängnisse, wodurch sie eine ausreichende medizinische Behandlung verhinderten.

Die Überwachung von Krankenhäusern und die Suche nach Demonstranten dauern an. So haben zahlreiche Verletzte nicht gewagt, sich an die Krankenhäuser zu wenden. Sie leiden nun an schweren Entzündungen ihrer unbehandelten Schussverletzungen. Der Zustand vieler Verletzter ist inzwischen lebensbedrohlich.

Iranische Menschenrechtler berichten zunehmend über verletzte Demonstranten, für die jede Hilfe zu spät kam. Hier Beispiele:

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Der 23-jährige Mohammad Maleki (Bild) wurde am 16. November 2019 schwer verwundet, als Regime-Truppen auf eine protestierende Menschenmenge in Teheran schossen.  Er wurde nur unzureichend behandelt und litt an Lähmungen. Am 6. Januar starb er an den Folgen seiner Verletzungen.

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Der Familienvater Amir Ojani wurde im November im Teheraner Vorort Aryashahr an einem Bein schwer verletzt, als dort Bürgerproteste gewaltsam niedergeschlagen wurden. Aus Furcht, verhaftet zu werden, wagte er nicht, seine Schussverletzung in einem Krankenhaus behandeln zu lassen. Als sein Zustand sich verschlechterte, wurde er in eine Klinik eingeliefert, starb jedoch am 10. Januar an den Folgen einer schweren Entzündung.

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In der zentraliranischen Stadt Isfahan starb der Demonstrant Reza Abassi am 8. Januar, nachdem seine unbehandelten Schussverletzungen sich entzündet hatten. Er war schwer verwundet worden, als Regime-Truppen in Isfahan friedliche Demonstranten unter Beschuss nahmen.

Menschenrechtsgruppen haben die internationale Staaten-Gemeinschaft erneut aufgerufen, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, damit die Repression im Iran ein Ende hat. Der UN-Sicherheitsrat muss die brutale Niederschlagung der Bürgerproteste verurteilen und das Teheraner Regime dafür zur Rechenschaft ziehen. Alle Gefangenen, die allein wegen ihrer Teilnahme an Bürgerproteten festgehalten werden, müssen unverzüglich freigelassen werden.

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