Menschenrechtsverein


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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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10. Januar 2023

Hungerstreik im Iran: 15 inhaftierte Frauen wehren sich gegen Folter und unrechtmäßige Gefangenschaft

Im Kachui-Frauengefängnis in der unweit von Teheran gelegenen Stadt Karaj befinden sich 15 inhaftierte Demonstrantinnen in einem Hungerstreik. Sie wehren sich damit gegen die Folter und sexuelle Gewalt, denen sie in Gefängnis ausgesetzt sind, und fordern ihre Freilassung. Die Frauen wurden in den vergangenen Monaten allein wegen ihrer Mitwirkung an der landesweiten Protestbewegung gegen das Regime verhaftet und sind seither in willkürlicher Gefangenschaft.

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Bei den hungerstreikenden Frauen handelt es sich um:

Armita Abbasi, Elham Modarresi, Jasmine Haj Mirza Mohammadi, Hamideh Zeraii, Maedeh Sohrabi, Fatemeh Harbi, Somayyeh Massoumi, Niloufar Shakeri, Fatemeh Nazarinejad,  Fatemeh Jamalpour, Niloufar Kardouni, Marzieh Qassemi, Ensieh Moussavi, Fatemeh Mosleh Heydarzadeh und Shahrzad Derakhshan.

Wie die anderen Gefängnisse im Iran ist auch das Kachui-Frauengefängnis berüchtigt für menschenunwürdige Haftbedingungen. Den Gefangenen wird die notwendige medizinische Versorgung verweigert. Besuche von Familienangehörigen werden immer wieder verboten. Die Regime-Justiz verweigert den Gefangenen den Zugang zu einem Rechtsbeistand und fällt willkürliche Unrechtsurteile. So wurde Fatemeh Harbi kürzlich im Schnellverfahren zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Inhaftierte Demonstrantinnen werden brutal gefoltert, um sie zu zwingen, sich mit falschen Geständnissen selbst zu belasten und „Reue“ zu zeigen. Zunehmend gibt es Berichte über sexuelle Gewalt gegen inhaftierte Frauen.

Vergewaltigungen in Gefangenschaft

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Die 21-jährige Armita Abbasi, die am 2. Januar in den Hungerstreik getreten ist, ist seit über drei Monaten in Haft. Sie wurde Ende September 2022 während einer Protestdemonstration in der Stadt Karaj festgenommen. Berichten zufolge wurde sie in der Haft mehrfach vergewaltigt. Dabei wurde sie so schwer verletzt, dass sie wegen innerer Blutungen in einem Krankenhaus behandelt werden musste. Die Ärzte stellten fest, dass Armita Abbasis Verletzungen von brutalen Vergewaltigungen herrührten und machten den Fall öffentlich.

Immer mehr Protestierende, die in Haft waren, berichten von sexueller Gewalt, die von Regime-Gardisten als Druckmittel genutzt werde, um die Opfer zu öffentlichen „Geständnissen“ zu zwingen.

Im Gefängnis zu Tode gefoltert

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Viele Frauen haben die brutale Folter in den iranischen Gefängnissen nicht überlebt. Unter den Todesopfern ist die junge Demonstrantin Sepideh Ghalandari aus der nordwestiranischen Stadt Mahabad. Sie wurde im November 2022 in Teheran verhaftet und starb Ende Dezember an den Folgen der Misshandlungen in Gefangenschaft. Ihr Leichnam wurde der Familie am 1. Januar übergeben. Der Familie wurde unter Androhung von Repressalien verboten, den Fall öffentlich zu machen.

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Seit Mitte September 2022 ist die Welt Zeuge, wie im Iran protestierende Frauen von Regimetruppen erschlagen, erschossen oder in den Gefängnissen zu Tode gefoltert werden. Inhaftierte Demonstrantinnen und Frauenrechtlerinnen erleiden brutalste Gewalt und sind in akuter Lebensgefahr. Der internationale Einsatz für ihre Freilassung muss dringend verstärkt werden.

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