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02. Juni 2020

Tötung von Demonstranten bei Protesten im Iran: Amnesty International fordert Gerechtigkeit für die Opfer

Aus einem neuen Bericht von Amnesty International geht hervor, dass die tödliche Gewalt, die im November 2019 gegen Demonstranten im Iran angewendet wurde, ungerechtfertigt und gesetzwidrig war. Amnesty: "Die Tatsache, dass so viele Menschen, die keinerlei Bedrohung darstellten, erschossen wurden, zeigt die schiere Grausamkeit der Sicherheitskräfte bei ihrem gesetzwidrigen Amoklauf".

Als im November 2019 hunderttausende Menschen in mehr als 190 iranischen Städten gegen die Diktatur demonstrierten, haben Regime-Truppen Ansammlungen friedlicher Demonstranten mit scharfer Munition unter Beschuss genommen.

Menschenrechtsgruppen berichteten von mehr als 1500 getöteten Demonstranten, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Die Anzahl der Verletzten wurde auf mehrere Tausend geschätzt. Das entsetzliche Ausmaß dieses Massakers wurde durch Videos und Augenzeugenberichte belegt. Die Repression erfolgte auf ausdrückliche Anordnung der gesamten Regime-Führung.

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Amnesty International hat im Mai einen Bericht veröffentlicht, in dem Einzelheiten über die Tötung von 304 Männern, Frauen und Kindern während der brutalen Niederschlagung der November-Proteste im Iran zusammengefasst sind. Nach Angaben der Organisation wurden allein in zwei Tagen, nämlich am 16. und 17. November 2019, 220 Menschen im Iran von Regime-Truppen getötet.

Aus den Recherchen einschließlich Video Analysen, die von Amnesty International durchgeführt wurden, geht hervor, dass die Demonstranten unbewaffnet waren und keine unmittelbare Lebensgefahr von ihnen ausging. Somit war die tödliche Gewalt, die gegen sie angewendet wurde, ungerechtfertigt und gesetzwidrig.

„Die Tatsache, dass so viele Menschen, die keinerlei Bedrohung darstellten, erschossen wurden, zeigt die schiere Grausamkeit der Sicherheitskräfte bei ihrem gesetzwidrigen Amoklauf“, so Philipp Luther, Nahost-Experte bei Amnesty International. Heute, sechs Monate später, seien die Familien der Opfer bei ihren Bemühungen um Wahrheit und Gerechtigkeit schweren Repressalien und Einschüchterungen durch die Behörden im Iran ausgesetzt.

Die Straflosigkeit, die den Sicherheitskräften eingeräumt werde, so Philipp Luther, sei die Erlaubnis für die erneute Anwendung tödlicher Gewalt bei der Unterdrückung von Bürgerprotesten. Da es keine nennenswerten Aussichten darauf gebe, dass im Iran jemand für diese Tötungen zur Verantwortung gezogen wird, rufe Amnesty International die Mitglieder des UN-Menschenrechtsrates erneut auf, eine Untersuchung über die Tötung von Demonstranten im November 2019 durchzuführen, die zur Wahrheitsfindung und zu Gerechtigkeit und Wiedergutmachungen für die Opfer führen sollte.

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Nach den Recherchen von Amnesty International wurden die meisten Opfer getötet, als Regime-Truppen mit scharfer Munition auf sie schossen, wobei sie in den meisten Fällen auf den Kopf oder den Oberkörper zielten, was bezeichnend für die Tötungsabsicht ist.

Bereits im März hatte Amnesty International berichtet, dass bei den landesweiten Bürgerprotesten im Iran im November 2019 mindestens 23 Kinder von Regimetruppen getötet wurden. Auch hier liegen in zehn Fällen Beweise dafür vor, dass die Kinder durch Schüsse in den Kopf oder den Oberkörper starben.

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