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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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07. November 2022

Regime-Gewalt gegen Bürgerproteste: Massaker im Südostiran

Nach Angaben von mehreren Menschenrechtsgruppen haben Regime-Truppen am 4. November in der Stadt Khash in der südostiranischen Provinz Sistan-Belutschistan ein Massaker an Demonstranten angerichtet. Dabei wurden mindestens 16 Menschen, darunter auch Kinder, getötet. Dutzende weitere wurden verletzt.

Amnesty International teilte in mehreren Twitter-Beiträgen mit, Regimetruppen hätten mit scharfer Munition „von den Dächern der Gouverneurszentrale und mehrerer anderer Gebäude auf friedliche Demonstranten“ in der Stadt Khash geschossen.

Video aus der Stadt Khash: Regimetruppen schießen auf Demonstranten

Zahlreiche Videos in den sozialen Medien zeigen, wie wehrlose Demonstranten, die sich nach dem Freitagsgebet auf den Straßen versammelt hatten, durch Schüsse getötet oder verletzt werden. Auf Hausdächern sind uniformierte Regime-Milizen zu sehen, die mit Gewehren auf die Menschenmenge schießen.

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04.11.2022 – Verwundete Demonstranten werden in das Krankenhaus der Stadt Khash gebracht. Auch Kinder sind unter den Toten und Verletzten.

Die in Norwegen ansässige Menschenrechtsgruppe Iran Human Rights (IHR) veröffentlichte ein Video, auf dem zu sehen ist, wie blutüberströmte Menschen weggetragen werden. Sie sprach ebenfalls von mehreren Toten und Verletzten. Auch der Koordinierungsrat der iranischen Lehrerverbände (CCITTA) berichtete, dass mindestens 16 Demonstranten getötet und Dutzende weitere verletzt wurden, nachdem Regimetruppen das Feuer auf Demonstranten in Khash eröffnet hatten.

Menschenrechtler befürchten weiteres Blutvergießen inmitten von Internetstörungen und berichten, dass noch mehr Unterdrückungstruppen nach Khash gebracht wurden.

Die südostiranische Provinz Sistan-Balutschistan gilt als Armenhaus des Landes. Es ist die Heimat der Minderheit der Balutschen, die wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit und ihres sunnitischen Glaubens vom Teheraner Regime diskriminiert und unterdrückt werden. Menschen, die sich für die Rechte dieser Bevölkerungsgruppe einsetzen, werden unter fadenscheinigen Vorwänden inhaftiert und zu schweren Strafen verurteilt.

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