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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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24. Januar 2024

Weltverfolgungsindex 2024: Das Teheraner Regime gehört zu den schlimmsten Christenverfolgern

Laut dem Weltverfolgungsindex 2024, den das überkonfessionelle christliche Hilfswerk Open Doors im Januar veröffentlicht hat, gehört das Regime im Iran zu den schlimmsten Christenverfolgern der Welt. Menschenrechtler rufen die internationale Gemeinschaft zum Einsatz für die im Iran verfolgten Christen auf. Die UNO, Regierungen und Parlamente weltweit müssen mit allem Nachdruck gegen die brutale Unterdrückung in dem Land vorgehen.

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Der Weltverfolgungsindex ist eine Rangliste der 50 Länder, in denen Christen der stärksten Verfolgung und Diskriminierung wegen ihres Glaubens ausgesetzt sind. Er wird von einem ausführlichen Bericht darüber begleitet, wie sich Verfolgung und Diskriminierung konkret äußern und auswirken. Open Doors gibt den Weltverfolgungsindex jährlich neu heraus.

Zur Christenverfolgung im Iran heißt es in dem Bericht von Open Doors u.a.:

"Christliche Konvertiten, die den Islam verlassen haben, tragen die Hauptlast der Verstöße gegen Religionsfreiheit. Diese Verstöße werden vor allem durch die Regierung und in einem geringeren Maße durch die Gesellschaft und die Familien der Konvertiten begangen. Die Regierung sieht in christlichen Konvertiten einen Versuch westlicher Länder, den Islam und die islamische Regierung des Iran zu untergraben. Leiter von Gruppen solcher christlichen Konvertiten sowie Gemeindeleiter und Mitglieder anderer Denominationen und Kirchen, die christliche Konvertiten unterstützen, werden verhaftet, vor Gericht gestellt und wegen „Verbrechen gegen die nationale Sicherheit“ zu langen Haftstrafen verurteilt.

Die traditionellen armenischen und assyrischen Kirchen sind zwar durch den Staat anerkannt, ihre Mitglieder werden jedoch als Bürger zweiter Klasse behandelt. Die meisten Arbeitsplätze, insbesondere staatliche Arbeitsstellen, bleiben Muslimen vorbehalten. Außerdem leiden die armenischen und assyrischen Kirchen unter rechtlicher Diskriminierung. So ist es ihnen verboten, die Landessprache Farsi zu verwenden, sei es bei der Durchführung von Gemeindeaktivitäten oder der Erstellung christlicher Materialien. Außerdem ist Christen der armenischen und assyrischen Kirchen der Kontakt mit (farsisprachigen) christlichen Konvertiten verboten; ihre Gottesdienste dürfen diese Konvertiten nicht besuchen. (…)

Nicht anerkannte Minderheiten wie christliche Konvertiten, Bahai, Derwische und Nichtgläubige sind schweren Verletzungen ihrer Rechte ausgesetzt. Die meisten der vielen Tausend iranischen Konvertiten, die sich dem christlichen Glauben zugewendet haben, versammeln sich in kleinen Hauskreisen. Die größte Bedrohung geht von den iranischen Sicherheitsdiensten aus. Diese überwachen die Online-Aktivitäten von Christen und sammeln Informationen, um sie als Beweis für „Handlungen gegen die nationale Sicherheit“ oder „Spionage für zionistische Regime“ zu verwenden. Es wird vermutet, dass Tausende iranische Christen mit muslimischem Hintergrund aus dem Land fliehen – aus Angst vor Verhaftung, psychologischer Folter (einschließlich Einzelhaft) und langjährigen Gefängnisstrafen. (…)

Zwischen dem 1. Juni und dem 17. Juli 2023 verhafteten die iranischen Behörden mindestens 69 Christen in elf verschiedenen Städten. Die meisten verhafteten Christen sind Konvertiten, aber mindestens zwei sind Christen mit armenischem Hintergrund. Einige derjenigen, die freigelassenen wurden, hatte man gezwungen, Erklärungen zu unterschreiben, die sie dazu verpflichten, sich von weiteren christlichen Aktivitäten fernzuhalten oder an islamischen Umerziehungskursen teilzunehmen. Diejenigen, die gegen Kaution freigelassen wurden, mussten hohe Kautionsbeträge zahlen (zwischen umgerechnet 8.000 und 40.000 US-Dollar). Andere wurden aufgefordert, den Iran zu verlassen, oder ihr Arbeitsverhältnis wurde aufgelöst. Mindestens zehn Christen befinden sich noch immer in Haft. Die Verhaftungswelle folgte auf eine Zeit, in der nur sehr wenige Verhaftungen öffentlich bekannt wurden. Dies ist ein Hinweis darauf, dass das Regime unverändert repressiv bleibt. (…)"

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