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Leila Hosseinzadeh, Studentin der Anthropologie an der Universität Teheran, wurde mit fünf Jahren Gefängnis bestraft, weil sie zu friedlichen Protesten gegen die Diktatur aufgerufen hatte.
Im Iran dauern die Repressalien gegen regimekritische Studierende an. Die Regime-Justiz, die als Unterdrückungsinstrument agiert, wirft ihnen „Gefährdung der Staatssicherheit“ und „Propaganda gegen das Regime“ vor. Mit langjährigen Haftstrafen versuchen die Machthaber im Iran, Studenten einzuschüchtern und weitere Proteste an den Hochschulen zu verhindern.
Anfang Dezember wurde Leila Hosseinzadeh (Bild), Studentin der Anthropologie an der Universität Teheran, zu fünf Jahren Haft verurteilt. Sie wurde bestraft, weil sie zu friedlichen Protesten gegen die Diktatur aufgerufen hatte. U.a. wurde ihr zur Last gelegt, eine Mahnwache für ihren Kommilitonen Mohammad Sharifi Moghaddam veranstaltet zu haben, der einer religiösen Minderheit angehört und wegen seiner Regimekritik in Gefangenschaft ist.
Leila Hosseinzadeh war bereits im Januar 2018 und von Juli 2019 bis März 2020 im Teheraner Evin-Gefängnis in Haft gewesen, weil sie an Studentenprotesten gegen die Diktatur mitgewirkt hatte. Sie litt während der Haft an schweren gesundheitlichen Problemen.
Im Iran protestieren Studentinnen und Studenten immer weder gegen die Unterdrückung.
Iranische Menschenrechtsgruppen, Studentenvereinigungen und Hochschullehrer fordern die Freilassung aller inhaftierten Studentinnen und Studenten, die allein deshalb zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden, weil sie ihr Recht auf friedlichen Protest wahrgenommen haben.
Professoren und Dozenten iranischer Hochschulen haben mehrfach in offenen Briefen kritisiert, dass Studierende, die für ihre Kritik am Regime bekannt sind, immer wieder Verfolgungsmaßnahmen und Repressalien ausgesetzt sind. Sie kritisierten auch die Überwachung und Zensur an den Universitäten. Von akademischer Freiheit könne im Iran keine Rede sein.