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18. Februar 2022

Iran: Gesundheit der Gefangenen im Gharchak-Frauengefängnis in akuter Gefahr

Reporter ohne Grenzen: Das Gharchak-Frauengefängnis, wo auch Journalistinnen inhaftiert sind, ist berüchtigt für menschenunwürdige hygienische Verhältnisse, die alle internationalen Menschenrechtsvorschriften verletzen.

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Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF), die sich weltweit für Informationsfreiheit einsetzt, macht darauf aufmerksam, dass im iranischen Gharchak-Frauengefängnis, wo auch Journalistinnen inhaftiert sind, menschenunwürdige Haftbedingungen herrschen, die eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit, der Häftlinge darstellen. RSF ruft das UNO-Menschenrechtsbüro auf, umgehend und wirksam darauf zu reagieren.

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Das Gharchak-Gefängnis (Bild) liegt in Varamin, einer Vorstadt im Süden Teherans. Der Gefängniskomplex, der früher eine Entzugsanstalt für drogenabhängige Männer war, wird seit 2010 als Frauengefängnis genutzt. Dort werden zurzeit mindestens 1200 Frauen, darunter auch politische Gefangene, in acht Abteilungen festgehalten. Das Gefängnis ist berüchtigt für menschenunwürdige hygienische Verhältnisse, die alle internationalen Menschenrechtsvorschriften verletzen. Immer wieder brechen dort schwere Infektionskrankheiten aus, darunter auch Covid-19.

RSF berichtet nach Angaben der dort gefangenen Journalistinnen Narges Mohammadi und Alieh Motalebzadeh, dass die Maßnahmen zum Schutz der Gefangenen vor Covid-19 in diesem Gefängnis völlig unzureichend seien. Häftlinge, die sich mit Covid-19 angesteckt hätten, würden ohne medizinische Versorgung in einer ehemaligen Turnhalle isoliert, wo es keine Heizung und keine Betten gebe. Den Gefangenen im Garchak-Gefängnis werde sogar das Recht verweigert, frische Luft zu atmen und sauberes Wasser zu trinken.

Im Iran, so RSF, seien viele Gefangene, darunter auch Journalisten, in Lebensgefahr. Als jüngstes Beispiel weist RSF auf den Tod des Schriftstellers Baktash Abtin hin.

Abtin, der ein hochrangiges Mitglied des iranischen Schriftstellerverbandes war, war im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftiert gewesen, als er sich mit dem Corona-Virus infizierte. Trotz lebensgefährlicher Symptome einer Covid-19-Erkrankung hat die Regime-Justiz die dringend notwendige Behandlung des Gefangenen in einem Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses immer wieder verzögert. Nachdem Abtin schließlich viel zu spät in ein Krankenhaus eingeliefert worden war, verstarb er am 8. Januar 2022 an den Folgen der Corona-Infektion.

Bereits am 15. Januar hatte ein Sprecher von Reporter ohne Grenzen erklärt, dass die Unterlassung medizinischer Hilfe vom iranischen Regime vorsätzlich angewendet werde, um inhaftierte Dissidenten auszuschalten. RSF fordere die UN-Sonderberichterstatter, die sich mit der Menschenrechtslage im Iran, willkürlichen Hinrichtungen und Folter befassen, auf, den Tod von Baktash Abtin mit allen verfügbaren Mitteln aufzuklären. Es sei an der Zeit, dieses kriminelle Vorgehen, das staatlichem Mord entspreche, zu stoppen.

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