Menschenrechtsverein


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Menschenrechtsverein für Migranten e.V.
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14. Mai 2021

Iran: Zunehmende Verfolgung der Religionsgemeinschaft der Bahai

Menschenrechtler fordern ein Ende der Unterdrückungsmaßnahmen gegen die Glaubensgemeinschaft der Bahai im Iran. Das Teheraner Regime verletzt systematisch das Menschenrecht auf Religionsfreiheit.

Das Teheraner Regime hat die Verfolgungsmaßnahmen gegen die Religionsgemeinschaft der Bahai in den letzten Wochen im ganzen Iran verschärft. Dazu heißt es in einer Meldung der Bahai-Gemeinde in Deutschland vom 5. Mai u.a.:

„Die Bahá’í-Gemeinde in Deutschland ist besorgt über die jüngste Verschärfung der Verfolgung der Bahá’í im Iran, die auf die Umsetzung eines umfassenderen Plans der iranischen Regierung zur verstärkten Verfolgung der Gemeinschaft, der größten nicht-muslimischen religiösen Minderheit im Land, hindeutet.

Eine Reihe von Durchsuchungen der Häuser von Bahá’í und grundlose Verhaftungen von Baha’i werden derzeit im gesamten Iran durchgeführt. Bisher wurden Dutzende von Bahá’í-Häusern von den Behörden in Baharestan, Isfahan und Shiraz durchsucht, was zur Verhaftung von mehr als 20 Bahá’í führte. Zahlreiche weitere können jederzeit in Haft genommen werden. Diese Durchsuchungen und Verhaftungen sind die jüngsten in einer langen Reihe von Verfolgungsmaßnahmen, darunter die Enteignung von Grundstücken der Bahá’í im Dorf Ivel in der Provinz Mazandaran, eine vertrauliche Anweisung der Kommission für Ethnien, Sekten und Religionen in der Stadt Sari in der Provinz Mazandaran, die Bahá’í zu überwachen und zu unterdrücken, sowie das Verbot für die Bahá’í in Teheran, ihre Angehörigen auf einem ihnen zuvor zugewiesenen Grundstück auf dem Teheraner Friedhof Khavaran zu bestatten. Derartige Vorfälle bedeuten nichts weniger als eine umfassende Regierungskampagne, deren Ziel die systematische Auslöschung der Bahá’í-Gemeinde als lebensfähige Einheit ist.“

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Zu den Betroffenen der Unterdrückungskampagne gehören acht Mitglieder der Bahai-Gemeinde der zentraliranischen Stadt Baharestan (Bild). Am 25. April wurden Sara Shakib, Firouzeh Rastinejad, Sanaz Rasteh, Azita Rezvani, Mojgan Pourshafi, Nasrin Khademi, Afshin Vajdani und seine Frau Noushin Hemmat festgenommen. Sie befinden sich an einem unbekannten Ort in Gefangenschaft. Ihre Wohnungen wurden durchsucht, Computer, Mobiltelefone und religiöse Bücher wurden beschlagnahmt.

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Bereits Ende März hatte der Beauftragte der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit, Markus Grübel, ein Ende der Unterdrückung religiöser Minderheiten im Iran gefordert. Dazu erklärte er u.a.:

„Mitglieder der Baha'i-Gemeinschaft im nordiranischen Dorf Ivel werden von ihren Grundstücken vertrieben. Bildungseinrichtungen und Gebetshäuser werden oftmals angegriffen oder gar zerstört. Kinder werden eingeschüchtert, der Zugang zu höherer Bildung wird ihnen verwehrt.

Dieses Vorgehen ist inakzeptabel. Ich fordere die iranische Regierung dazu auf, Anhänger der Baha'i und von Sufi-Orden sowie anderer religiöser Gruppen, die aufgrund ihres Glaubens verhaftet wurden, umgehend frei zu lassen und die Verfolgung zu beenden. Dies gilt auch für Menschen, die aufgrund ihrer Konversion zu einer anderen Religion, wie dem Christentum, verfolgt und verhaftet werden.

Religiös begründete Verfolgung muss aufhören. Jeder Mensch hat das Recht, seine Religion oder seinen Glauben frei zu wählen und zu praktizieren. Insbesondere in Anbetracht der potentiellen Neuverhandlungen eines Nuklearabkommens mit Iran darf die Weltgemeinschaft ihre Augen nicht vor dem Leid dieser Menschen verschließen. Ein erneutes Abkommen muss auch ganz klar an die Einhaltung und den Schutz der Menschenrechte geknüpft sein.“

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